Kreisinformation
Landkreis Mainz-Bingen
Der Landkreis Mainz-Bingen ist eine Gebietskörperschaft im
Osten von Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung und
größte Kommune ist die verbandsfreie Stadt Ingelheim am
Rhein, zweitgrößte Kommune ist die ebenfalls verbandsfreie
Stadt Bingen am Rhein. Die namensgebende Stadt Mainz
gehört nicht dem Landkreis an, sondern ist kreisfrei.
Er ging 1969 größtenteils aus den Landkreisen Bingen
und Mainz hervor, die bis 1945 der Kreis Bingen und der
Kreis Mainz im Volksstaat Hessen waren.
Geographie
Lage
Der Rhein bildet die gesamte Ost- und einen großen Teil
der Nordgrenze des Landkreises. In Bingen mündet die Nahe
in den Rhein, nachdem sie ein kurzes Stück durch den Kreis
fließt. Die Landwirtschaft des Landkreises wird vom
Weinbau dominiert. Dies gilt sowohl entlang des Rheins als
auch im als Rheinhessische Hügellandschaft bezeichneten
südlichen Teil des Kreises. Drei Weinanbaugebiete prägen
den Landkreis: Der Mittelrhein, die Nahe und Rheinhessen,
Deutschlands größtes Weinanbaugebiet. Bedingt durch die
günstigen klimatischen Umstände sind im Landkreis auch
Sonderkulturen wie der Obst- und Gemüseanbau (z. B.
Kirschen, Spargel) gut entwickelt.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend
an den Rheingau-Taunus-Kreis, die kreisfreien Städte
Wiesbaden und Mainz und an den Kreis Groß-Gerau (alle
außer Mainz in Hessen) sowie an die Landkreise
Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Rhein-Hunsrück-Kreis und
Rhein-Lahn-Kreis (alle wie auch Mainz in Rheinland-Pfalz).
Der Landkreis Mainz-Bingen gehört der
Metropolregion Rhein-Main-Gebiet an.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen
Landkreises Mainz-Bingen war vor 1792 in zahlreiche
Herrschaftsgebiete zersplittert, von denen die Kurfürsten
von der Pfalz den größten Anteil hatten, gefolgt von den
Mainzer Kurfürsten.
Im Jahr 1794 wurde das Linke
Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg französisch besetzt.
Von der französischen Regierung wurde 1798 die Verwaltung
des Linken Rheinufers nach französischem Vorbild
reorganisiert. Das Gebiet des heutigen Landkreises
Mainz-Bingen war von 1798 bis 1814 überwiegend Teil des
Departements Donnersberg (Mont Tonnerre) mit dem Hauptort
(chef-lieu) Mainz, während das Gebiet nördlich der Nahe
zum Departement Rhein-Mosel (Rhin-et-Moselle) mit Sitz in
Koblenz gehörte. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam der
nördliche Teil des heutigen Kreises (westlich der Nahe)
zum Königreich Preußen (ab 1822 Rheinprovinz), der
südliche Teil 1816 zum Großherzogtum Hessen. Innerhalb von
Hessen entstanden am 5. Februar 1835 die beiden Kreise
Mainz und Bingen. Der Kreis Mainz entstand aus den
Kantonen Mainz, Niederolm und Oppenheim. Am 16. Februar
1835 wurde die Stadt Mainz als Kreis Mainz-Stadt aus dem
Kreis Mainz ausgegliedert. Am 12. Mai 1852 entstand der
Kreis Oppenheim. Am 7. April 1938 wurde der Kreis
Oppenheim aufgelöst und auf die Kreise Mainz und Alzey
verteilt. Bei der Kreisreform wurden die beiden Landkreise
Mainz und Bingen am 7. Juni 1969 zusammengelegt, wobei
auch einige Gebiete der Landkreise Kreuznach und Sankt
Goar einbezogen wurden. Am 7. November 1970 kam noch
Genheim aus dem Landkreis Bad Kreuznach hinzu. Am 16. März
1974 folgten Dorn-Dürkheim und Wolfsheim aus dem Landkreis
Alzey-Worms. Sitz der Kreisverwaltung war zunächst der
Erthaler Hof in Mainz; seit dem 1. Januar 1996 ist es
Ingelheim am Rhein.
Konfessionsstatistik
Laut der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 38,7 %
römisch-katholisch, 31,9 % der Einwohner evangelisch und
29,4 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen
Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die
Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken,
der Anteil am Gesamtbevölkerung der Einwohner mit
sonstiger oder ohne Konfession nimmt jährlich um etwa 1
Prozentpunkt zu. Gemäß dem Zensus 2022 waren im Jahr 2022
31,8 % der Einwohner katholisch, 25,6 % evangelisch, und
42,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen
Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Mit
Stand Ende August 2024 waren 29,4 % der Einwohner
katholisch, 23,3 % evangelisch und 47,3 % gehörten
entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren
Konfessionslos.
Wirtschaft
Der Landkreis Mainz-Bingen ist ein wirtschaftlich sehr
starker Landkreis. Dies belegen Studien wie etwa das
Landkreisranking des Wirtschaftsmagazins Focus Money, das
den Landkreis Mainz-Bingen regelmäßig in der Spitzengruppe
sieht. Im Jahr 2014 lag der Landkreis in diesem Ranking
unter mehr als 400 Landkreisen und kreisfreien Städten in
Deutschland auf dem ersten Platz. In Rheinland-Pfalz ist
der Kreis seit Beginn des Landkreisrankings im Jahr 2003
in jedem Jahr auf Platz eins gelistet. Auch andere Studien
wie die des Berlin-Institutes für Weltbevölkerung und
globale Entwicklung, der Prognos AG und der „Initiative
Neue Soziale Marktwirtschaft“ attestieren dem Landkreis
Mainz-Bingen ein besonders großes Engagement der Bürger im
ehrenamtlichen Bereich, überdurchschnittliche Kaufkraft
der Einwohner, Zukunftsfähigkeit und große
Wirtschaftsstärke. Außerdem wurde der Landkreis 2008 für
seine kommunalpolitische Gesamtstrategie mit dem
bundesweit vergebenen „Kommunalfuchs“ ausgezeichnet. Im
Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Mainz-Bingen
Platz 33 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und
kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den
Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.
Die gute
wirtschaftliche Situation im Kreis Mainz-Bingen zeigt sich
auch in der permanent niedrigen Arbeitslosenquote, die
deutlich unter dem Landesdurchschnitt von Rheinland-Pfalz
liegt. Im Dezember 2016 betrug die Quote 3,7 %. Auch das
verfügbare Haushaltseinkommen im Kreis ist das höchste in
Rheinland-Pfalz.
Wirtschaftsstruktur
Zur Wirtschaftskraft des Landkreises Mainz-Bingen
tragen neben vielen klein- und mittelständischen Betrieben
auch Großunternehmen wie das zweitgrößte deutsche
forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim, die
Eckes AG (Granini-Fruchtsäfte, Hohes C) oder die zur Dr.
August Oetker KG gehörende Chemische Fabrik Budenheim bei.
Daneben ist auch der Obstanbau eine wichtige
Einnahmequelle: Die genossenschaftlich organisierten
Vereinigten Obst- und Gemüsemärkte Rheinhessen eG (VOG) in
Ingelheim sind der größte deutsche Anbieter für
Sauerkirschen und Mirabellen. Einen großen Stellenwert
nimmt aber vor allem der Weinbau im Landkreis ein. Von den
rund 34.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche im
Landkreis Mainz-Bingen sind etwa 35 Prozent
Weinanbaufläche. Mit Mittelrhein, Nahe und Rheinhessen als
Deutschlands größtem Weinanbaugebiet hat der Landkreis
Mainz-Bingen Anteil an drei Weinbauregionen. Durch das
Weinanbaugebiet Rheinhessen ist der Landkreis Mitglied im
Great Wine Capitals Global Network.
Im
Zukunftsatlas 2022 belegte der Landkreis Mainz-Bingen
Platz 32 von 400 Landkreisen, Kommunalverbänden und
kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den
Regionen mit „sehr hohen Chancen“ für die Zukunft.
Ehrenamtliches Engagement
Dem „Engagementatlas 2009“ nach sind die Bürger des
Landkreises Mainz-Bingen ehrenamtlich sehr aktiv. Dieser
Untersuchung zufolge sind mehr als 50 Prozent der
Landkreisbürger bürgerschaftlich engagiert, womit der
Kreis in der höchsten Kategorie liegt und eine „weit
überdurchschnittliche Engagementquote“ aufweist. Von 2007
bis 2013 hat der Landkreis über sein
Ehrenamtsförderprogramm insgesamt 763 Projekte
ehrenamtlicher Initiativen und Vereine mit einer
Gesamtsumme von 13,6 Millionen Euro gefördert. Für das
Jahr 2016 stehen insgesamt drei Millionen Euro für die
Ehrenamtsförderung zur Verfügung.
Bildung
Der Landkreis Mainz-Bingen hat seit 1990 rund 234
Millionen Euro in die kreiseigenen Schulen investiert.
Auch über die Kreisvolkshochschule ist der Kreis im
Bildungsbereich engagiert. Der Landkreis Mainz-Bingen ist
Träger folgender weiterführender Schulen:
Gymnasien
Gymnasium zu St. Katharinen Oppenheim Gymnasium
Nieder-Olm Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim
Stefan-George-Gymnasium Bingen am Rhein Gymnasium
Nackenheim Integrierte Gesamtschulen Integrierte
Gesamtschule Kurt Schumacher Ingelheim am Rhein
Integrierte Gesamtschule Nieder-Olm Integrierte
Gesamtschule Oppenheim Integrierte Gesamtschule
Gerhard Ertl Sprendlingen
Realschulen plus
Rochus-Realschule plus Bingen am Rhein mit Fachoberschule
Kaiserpfalz-Realschule plus Ingelheim
Carl-Zuckmayer-Realschule plus Nierstein mit
Fachoberschule Christian-Erbach-Realschule plus
Gau-Algesheim Lenneberg Grund- und Realschule plus
Budenheim und Mainz-Mombach Berufsbildende Schulen
Berufsbildende Schule Bingen am Rhein Berufsbildende
Schule Ingelheim am Rhein
Förderschulen
Rhein-Nahe-Schule Bingen am Rhein, Förderschwerpunkt
Lernen Albert-Schweitzer-Schule Ingelheim am Rhein,
Förderschwerpunkt Lernen Selztalschule Nieder-Olm,
Förderschwerpunkt Lernen Landskronschule Oppenheim,
Förderschwerpunkt Lernen Elisabethenschule
Sprendlingen, Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung
Liesel Metten-Schule Nieder-Olm, Förderschwerpunkt
motorische Entwicklung (Zweckverband mit der Stadt Mainz
und dem Landkreis Alzey-Worms)
Weitere Schulen
Darüber hinaus gibt es im Landkreis Mainz-Bingen folgende
weiterführende Schulen (nicht in Trägerschaft des
Kreises):
Gymnasium Hildegardisschule, Bingen am
Rhein Realschule plus Am Scharlachberg, Bingen am
Rhein Grund- und Realschule plus,
Budenheim/Mainz-Mombach private
Hildegardis-Berufsschule, Bingen am Rhein Bilinguale
Montessori-Schule, Ingelheim am Rhein, Bau geplant von
Sander Hofrichter Architekten Steinhöfelschule,
private Wirtschaftsschule, Heidesheim am Rhein
Kultur
Neben Carl Zuckmayer aus
Nackenheim, bekannt durch seinen „Hauptmann von Köpenick“
oder dem Drama „Des Teufels General“, sowie den Dichter
Stefan George aus Bingen und den in Nieder-Olm geborenen
Schriftsteller Wilhelm Holzamer, ist vor allem Hildegard
von Bingen, die „große Frau des Mittelalters“, als
Persönlichkeit aus dem Gebiet des heutigen Landkreises
überregional bekannt. Das Konterfei des in Ingelheim
geborenen Kosmographen Sebastian Münster schmückte den
alten 100-DM-Geldschein. Der Kupferstecher und Verleger
Matthäus Merian hinterließ Spuren in Oppenheim. Die
Vorfahren des Malers Adam Elsheimer stammten aus dem
heutigen Stadecken-Elsheim. Einem größeren Publikum ist
beispielsweise auch der schreibende Winzer Andreas Wagner
bekannt, dessen Wein-Krimis im Ingelheimer Leinpfad Verlag
erscheinen. Zur Förderung des heutigen kulturellen Lebens
wurde 1993 die Stiftung „Kultur im Landkreis“ Mainz-Bingen
gegründet, die kulturelle Veranstaltungen selbst
organisiert und auch unterstützt.
Feste
und Kulturveranstaltungen
Außer der für
die Region typischen Fastnacht mit Umzügen und Sitzungen
in fast jedem Ort gibt es eine Vielzahl von Weinfesten,
wie das Bodenheimer Albansfest, das Guntersblumer
Kellerwegfest, das Ingelheimer Rotweinfest, die
Weinpräsentation am Roten Hang in Nierstein oder des Fest
des jungen Weines in Gau-Algesheim. Von überörtlicher
Bedeutung sind die Theaterspiele in Oppenheim, das
Jazz-Festival „Bingen swingt“, die
Carl-Zuckmayer-Festspiele in Nackenheim oder der
rheinhessische Jugendbandwettbewerb
„Rock-N-Pop-Youngsters“, bei dem zum Beispiel auch die
Indie-Band Auletta erste Bühnenerfahrung sammelte.
Aufgrund der großen Bedeutung des Weinbaus im Kreisgebiet,
findet jedes Jahr der Weinsensorik-Wettbewerb „Beste
Weinnase des Landkreises Mainz-Bingen“ in Oppenheim statt,
zu dem Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen.
Wein und Kultur verbinden sich auch in der literarischen
Reihe „Rheinhessen liest“, die seit 2007 rheinhessenweit
Lesungen in Weingütern und Straußwirtschaften bietet. Die
Jakobsberger Gespräche sind eine regelmäßig vom Landkreis
Mainz-Bingen veranstaltet Gesprächsreihe im Kloster
Jakobsberg bei Ockenheim, zu der Führungskräfte aus
Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kirche und Verwaltung
als Referenten eingeladen werden. Im Fokus stehen dabei
gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen. Erstmals
fanden die Jakobsberger Gespräche 1996 statt. Bekannte
bisherige Redner waren unter anderem Helmut Thoma, Karl
Lehmann, Erwin Teufel, Peter Frey und Nikolaus Schneider,
Udo van Kampen und Heinz Buschkowsky.
Tourismus
Ein Teil des Landkreises
zwischen Bingen am Rhein und Bacharach liegt im
UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Besonders Bacharach
mit seiner historischen Bausubstanz, der gut erhaltenen
Stadtmauer, der Burg Stahleck, der Burg Stahlberg, dem
„Alten Haus“ und der Ruine der bekannten gotischen
Wernerkapelle, einem Symbol der Rheinromantik, stellt
dabei eines der touristischen Hauptziele dar. Zahlreiche
Burgen säumen das Mittelrheintal, in Trechtingshausen
können etwa die Burgen Rheinstein und Reichenstein
besichtigt werden. Sehenswert ist zudem die
Katharinenkirche in Oppenheim, die als eine der
bedeutendsten gotischen Kirchen in Deutschland gilt. Auch
das Oppenheimer Kellerlabyrinth, ein rund 40 Kilometer
langes Gang- und Kellersystem auf fünf Ebenen unter der
Stadt, lockt viele Touristen an. Die Burgruine Landskron
ist Veranstaltungsort für die Theaterfestspiele Oppenheim
und für Sommerkonzerte. Das Wahrzeichen von Bingen ist der
auf einer Insel im Rhein stehende Mäuseturm. Mit der
Drususbrücke befindet sich außerdem die älteste
mittelalterliche Steinbrücke Deutschlands in Bingen. Die
Binger Rochuskapelle ist ein in der Region bekannter
Wallfahrtsort. In Ingelheim am Rhein können
Geschichtsinteressierte die Kaiserpfalz besichtigen, die
von Karl dem Großen in Auftrag gegeben wurde und ihm als
Regierungsort diente.
Wein
Im gesamten Landkreis mit seinen drei
Weinanbaugebieten Mittelrhein, Nahe und Rheinhessen spielt
der Wein eine große Rolle beim Tourismus. Manche Lagen wie
der „Rote Hang“ in Nierstein sind weltberühmt. Viele
Weingüter und Herbergen im Kreis bieten
Weinerlebnisurlaube an. Neben Riesling, Müller-Thurgau und
Dornfelder wird vor allem in Rheinhessen auch Silvaner
angebaut. Die Silvaner-Anbaufläche in Rheinhessen ist die
größte der Welt. Ein Teil des Weinanbaugebiets Rheinhessen
im Bereich der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen
wird als „Rheinhessische Toskana“ bezeichnet.
Aktivurlaub
Naturliebhaber können
Wanderungen oder Fahrradtouren in die Rheinauen
unternehmen, die sich von Budenheim über Ingelheim bis
Bingen erstrecken. Der dortige Auwald zählt zu den
artenreichsten Gebieten in Europa. Im Mittelrheintal
verläuft zudem der Rheinburgenweg für Wanderer. Auch ein
Teil des Rheinhessischen Jakobswegs geht durch den
Landkreis Mainz-Bingen. Für Golfer gibt es sowohl in
Budenheim als auch in Mommenheim und Sankt Johann
Golfplätze. Es besteht außerdem ein dichtes Radwegenetz
mit verschiedenen Themenstrecken wie etwa der Obstroute,
dem Selztal-Radweg, dem Rheinradweg oder dem
Amiche-Radweg.
Partnerschaften
Der Landkreis Mainz-Bingen unterhält
Partnerschaften mit
Italien der Provinz
Verona in Italien dem Landkreis Nysa in der
Woiwodschaft Oppeln in Polen dem Distrikt Rusumo in
Ruanda
Sowohl die Woiwodschaft Oppeln als auch Ruanda
sind Partnerregion bzw. -land des Landes Rheinland-Pfalz.
Die 1952 begründete Partnerschaft mit der Provinz Verona
ist die älteste kommunale Partnerschaft Europas. Die
Partnerschaftsurkunde mit dem Landkreis Nysa
unterschrieben die Kreisvertreter im Jahr 2001. Mit beiden
Regionen gibt es regelmäßige Jugendaustausche,
Fachtagungen, Projekte und Treffen. So hat der Landkreis
Mainz-Bingen bislang zahlreichen jungen Frauen und Männern
aus den Partnerlandkreisen ein Praktikum in der
Kreisverwaltung und Studenten die Teilnahme an den
Internationalen Sprachkursen der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz ermöglicht. Im Rahmen der
Partnerschaft mit Rusumo wurde 1989 der Freundschaftskreis
Landkreis Mainz-Bingen – Distrikt Rusumo e. V. gegründet.
Durch die Mitgliedsbeiträge dieses Vereins und Spenden
konnten inzwischen viele Hilfsprojekte in dem ruandischen
Distrikt verwirklicht werden.
Verkehr
Diese Gegend wurde zunächst von der Hessischen
Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft erschlossen: 1853 führte
die erste Linie von Mainz rheinaufwärts nach Worms,
weitere Verbindungen 1858 in Richtung Frankfurt und
Darmstadt und schließlich 1859 rheinabwärts bis Bingen mit
Anschluss an die in Bingerbrück (heute Bingen am Rhein
Hbf) beginnenden Strecken der Rheinischen
Eisenbahn-Gesellschaft nach Koblenz und der
Rhein-Nahe-Eisenbahn-Gesellschaft – in Betrieb seit 1858 –
nach Bad Kreuznach.
Von Bingen eröffnete die
Hessische Ludwigsbahn im Jahre 1870 eine Verbindung quer
durch Rheinhessen in Richtung Worms, in die seit 1871 in
Armsheim eine Zweigbahn von Mainz einmündete. Nach der
Verstaatlichung dieser Gesellschaft kamen noch Nebenlinien
der Hessischen Staatsbahn hinzu: Die bedeutendste war die
1896 eröffnete Linie von Bodenheim nach Alzey, die 1900
eine Querverbindung von Undenheim-Köngernheim nach
Nierstein erhielt. Die 1902 eröffnete Hauptbahn
ermöglichte die Direktverbindung Mainz–Bad Kreuznach über
Gensingen-Horrweiler.
Von den vier in Rheinhessen
vorhandenen Nebenbahnen der Süddeutschen
Eisenbahn-Gesellschaft berührten den Kreis folgende
Strecken:
1888 von Sprendlingen in Richtung
Wöllstein und 1904 von Ingelheim durch das Selztal
nach Jugenheim-Partenheim. Das Schienennetz erreichte
1915 durch einige Verbindungsbahnen im Raum Bingen einen
Gesamtumfang – ohne Straßenbahnen – von 208 km. In vier
Jahrzehnten verringerte sich das Netz um fast 70 km:
1945: Verbindungsbahnen im Raum Bingen am Rhein (11
km) 1951: Nierstein–Undenheim-Köngernheim
(„Valtinche“, 10 km) 1953:
Sprendlingen–Badenheim–Fürfeld (4 km) 1954: Ingelheim
Rheinbahnhof–Jugenheim-Partenheim (22 km) 1969:
Osthofen–Eich–Guntersblum („Altrheinbahn“, 1 km) 1974:
Osthofen–Hillesheim-Dorn-Dürkheim–Gau-Odernheim (3 km)
1985: Bodenheim–Undenheim-Köngernheim–Alzey („Amiche“, 17
km)
In der Stadt Bingen verkehrten die elektrische
Bahnlinien der AG Binger Nebenbahnen und bedienten genauso
wie die Überlandlinie Bad Kreuznach–Sprendlingen–Sankt
Johann der Kreuznacher Straßen- und Vorortbahnen auch den
Güterverkehr.
Durch das Kreisgebiet führen die
Bundesautobahnen 61 Koblenz–Ludwigshafen, 63
Kaiserslautern–Mainz und 60 Mainz–Nahetal. Ferner
durchziehen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das
Kreisgebiet, darunter die B 9 Worms–Mainz–Koblenz und die
B 41 Bad Kreuznach–Ingelheim.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2023)
Verbandsfreie Gemeinden:
1. Bingen am
Rhein, Große kreisangehörige Stadt * (26.339) 2.
Budenheim (8669) 3. Ingelheim am Rhein, Große
kreisangehörige Stadt (36.390) Verbandsangehörige
Ortsgemeinden, gegliedert nach ihrer Zugehörigkeit zu den
Verbandsgemeinden:
(Sitz der Verbandsgemeinde *)
1. Verbandsgemeinde Bodenheim Bodenheim *
(7931) Gau-Bischofsheim (2189) Harxheim (2339)
Lörzweiler (2326) Nackenheim (5650)
2. Verbandsgemeinde Gau-Algesheim Appenheim (1389)
Bubenheim (818) Engelstadt (732) Gau-Algesheim,
Stadt * (7043) Nieder-Hilbersheim (652)
Ober-Hilbersheim (987) Ockenheim (2789)
Schwabenheim an der Selz (2551)
3. Verbandsgemeinde Nieder-Olm Essenheim (3577)
Jugenheim in Rheinhessen (1699) Klein-Winternheim
(3716) Nieder-Olm, Stadt * (10.393) Ober-Olm
(4541) Sörgenloch (1232) Stadecken-Elsheim (4916)
Zornheim (3860)
4. Verbandsgemeinde Rhein-Nahe [Sitz: Bingen am Rhein]
Bacharach, Stadt (1845) Breitscheid (153)
Manubach (307) Münster-Sarmsheim (3136)
Niederheimbach (814) Oberdiebach (846)
Oberheimbach (541) Trechtingshausen (1041)
Waldalgesheim (4229) Weiler bei Bingen (2697)
5. Verbandsgemeinde Rhein-Selz Dalheim (1037)
Dexheim (1482) Dienheim (2227) Dolgesheim (946)
Dorn-Dürkheim (969) Eimsheim (528) Friesenheim
(737) Guntersblum (4028) Hahnheim (1671)
Hillesheim (662) Köngernheim (1295) Ludwigshöhe
(544) Mommenheim (3087) Nierstein, Stadt (8631)
Oppenheim, Stadt * (7535) Selzen (1526)
Uelversheim (1062) Undenheim (3039) Weinolsheim
(737) Wintersheim (285)
6. Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen
Aspisheim
(888) Badenheim (655) Gensingen (3924)
Grolsheim (1352) Horrweiler (864) Sankt Johann
(880) Sprendlingen * (4313) Welgesheim (588)
Wolfsheim (824) Zotzenheim (633)
Ehemalige Gemeinden Die folgenden Gemeinden verloren seit
der Kreisgründung im Jahre 1969 ihre Eigenständigkeit:
Dromersheim, am 22. April 1972 zu Bingen am Rhein
Großwinternheim, am 22. April 1972 zu Ingelheim am Rhein
Schwabsburg, am 1. Juli 1970 zu Nierstein
Sponsheim, am 22. April 1972 zu Bingen am Rhein
Heidesheim am Rhein, am 1. Juli 2019 zu Ingelheim am Rhein
Wackernheim, am 1. Juli 2019 zu Ingelheim am Rhein
Kfz-Kennzeichen
Am 7. Juni 1969 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli
1956 für den Landkreis Mainz gültige
Unterscheidungszeichen MZ zugewiesen. Es wird durchgängig
bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre
erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Bingen Kennzeichen
mit den Buchstabenpaaren YA bis ZZ 1 bis 99 sowie mit den
Buchstaben A bis R und den Zahlen von 1000 bis 9999.
Seit dem 15. November 2012 ist aufgrund der
Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen
BIN (Bingen) erhältlich.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Landkreis Mainz-Bingen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
|