Klein-Winternheim
Herzlich willkommen auf der Seite über
Klein-Winternheim. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
5,51 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von
Klein-Winternheim liegt momentan
bei ungefähr 3.716 (31. Dez. 2023) womit die
durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei 674 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen
MZ, BIN. Zu erreichen ist
die Gemeinde auch über die Domain www.klein-winternheim.de.
Auf dieser Seite über Klein-Winternheim finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Klein-Winternheim, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über
www.klein-winternheim.de. Erreichen können Sie
Klein-Winternheim über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet
07 3 39 032.
Die Gemeinde Klein-Winternheim liegt auf einer Höhe von
160 Metern über dem
Meeresspiegel.

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Klein-Winternheim).
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Klein-Winternheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis
Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der südwestlich von Mainz
liegende Weinort, der sich als „Tor zu Rheinhessen“
bezeichnet, gehört der Verbandsgemeinde Nieder-Olm an.

Geographische Lage
„Kommt man von
Mainz her und überschreitet den Höhenrücken, der, in leichtem
Bogen nach Süden weisend, Rheingraben und Selztal trennt,
blickt man in die weite rheinhessische Hügellandschaft. Genau
hier liegt Klein-Winternheim, angelehnt an den südlichen und
südwestlichen Talhang des Höhenrückens, am Zugang eines
Seitentälchens, durch das der Haibach der Selz zufließt …“
Klein-Winternheim liegt sieben Kilometer südlich vom
Stadtzentrum der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz
in Rheinhessen und grenzt im Norden unmittelbar an den Mainzer
Stadtteil Marienborn. Westlich grenzt Klein-Winternheim an
Ober-Olm, knapp zwei Kilometer südlich liegt die Stadt
Nieder-Olm. Im Nordosten beginnen in gut zwei Kilometern
Entfernung die ausgedehnten Gewerbeflächen von
Mainz-Hechtsheim. Zur Gemeinde gehört auch der Wohnplatz „Haus
Schreiber“.

Geschichte
Die
älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes
Klein-Winternheim findet sich als Eintrag zum 26. April 1100
im ältesten erhaltenen Mainzer Domnekrolog. Der Eintrag
lautet: Hu(m)b(er)t(us) l(aicus) .V. sol(idos) d(e)
Wint(er)heim et Richolfus mo(m)b(er)t(us) s(ancti) Alb(ani)
(Humbert, Laie, fünf Solidi (Schillinge) aus Winternheim und
Richolf, Mönch von St. Alban vor Mainz).
Die
Besiedlungsgeschichte reicht jedoch viel weiter zurück. Das
belegen Bodenfunde aus dem Jungtertiär sowie Keramiken aus der
mittleren Bronzezeit (Hügelgräberbronzezeit), Schlangenfibeln
aus der Hallstattzeit und latènezeitliche Siedlungskeramiken,
die ebenfalls in der Gemarkung gefunden wurden.

In den
Jahren 2021/22 wurde bei der geplanten Erweiterung eines
Gewerbegebietes eine bis dahin unbekannte sieben Hektar große
Keltensiedlung aus der Hallstattzeit (Eisenzeit) von etwa 800
bis 450 v. Chr. gefunden. Nach 14-monatigen Ausgrabungen
bewertete die Landesarchäologie die Fundstelle als
„einzigartig in Rheinhessen“ und „wissenschaftlich
spektakulär“. Weitere Grabungen und Untersuchungen wurden
angekündigt.
Von einer auch danach durchgehenden
Besiedlung des Ortes zeugen römische Fundstücke sowie
Gegenstände aus der Zeit der Franken und der Merowinger.

„Reste von Fundamentmauern und zahlreiche Fundstücke in
der Flur Villkeller belegen, dass römische Familien hier
gesiedelt und Heiligtümer unterhalten haben. Als besonders
bemerkenswerte Funde gelten ein Brunnenstein des Mars
Leucetius/Loucetius und eine kleine Metalltafel für die Göttin
Nemetona von Konsul Vejento und seiner Frau Attica aus der
Zeit des ersten nachchristlichen Jahrhunderts.“
„Das
fränkische Dorf lag etwa an der gleichen Stelle wie das
heutige, der Name bedeutet ‚Heim des Wintaro‘ (althochdeutsch:
einer, der sich wendet – gegen Feinde?)“

Im 12.
Jahrhundert war der Ort im Besitz des von Aschaffenburg aus
verwalteten Mainzer Oberstifts; in der ältesten im Original
erhaltenen Urkunde von (Ende Juni) 1191 tauscht Erzbischof
Konrad I. von Wittelsbach das Dorf Obernau (Oberenheim) bei
Aschaffenburg zusammen mit Weingütern aus Hörstein gegen
Winternheim. Klein-Winternheim kam zum Erzstift Mainz, dem es
bis zur Säkularisation angehörte. In einem Verzeichnis von
1590 besaß Klein-Winternheim 45 Herdstellen (Häuser/Höfe).
1785 lebten in Klein-Winternheim 372 Personen in 86 Häusern,
davon 63 Ehemänner und 63 Ehefrauen, fünf Witwer, 20 Witwen,
97 Söhne, 118 Töchter und sechs Beisassen.

Ab 1792
besetzte Frankreich die Region und Klein-Winternheim wurde dem
Department Donnersberg zugeschlagen, das bis 1814 bestand. Im
Juni 1796 besetzten französische Truppen den Ort; sie
plünderten die Ställe und brannten Häuser nieder. Nach dem
Ende der französischen Herrschaft kam Klein-Winternheim im
Zuge der Verhandlungen des Wiener Kongresses 1816 zur Provinz
Rheinhessen des Großherzogtums Hessen (Hessen-Darmstadt) und
mit der Umstellung auf Kreise durch großherzoglich hessische
Verordnung vom 5. Februar 1835 zum Kreis Alzey.

In der
Märzrevolution von 1848/49 spielten Vertreter aus Rheinhessen
eine wichtige Rolle und die von freiheitlichen, demokratischen
und revolutionären Gedanken geprägte Epoche ging auch an
Klein-Winternheim nicht spurlos vorüber. In seiner
Pfarrchronik schrieb Pfarrer Suder (1808–1982): „Die ganze
Gemeinde, mit wenigen Ausnahmen, war damals demokratisch
gesinnt, und Jung und Alt hatten an der revolutionären
Bewegung Theil genommen. Es bestand hier ein sogenanntes
demokratisches Comité, welches seine regelmäßigen Sitzungen
hielt. […] Auch ein Turnverein damaligen Geistes hatte sich
gebildet.“ Nachdem die Protestbewegung 1849 niedergeschlagen
worden war, war es mit dem Turnverein erst einmal vorbei.
Suder schreibt: „Nachdem […] der hiesige Turnverein sich
wieder aufgelöst hatte, schenkten die Turner ihre Fahne der
Kirche und es wurden nun aus dieser Turnerfahne zwei
Kirchenfahnen gemacht.“ Im Laufe einer wechselvollen
Geschichte gründete sich der Verein mehrfach neu, zuletzt
1986.

Mit dem Ende der Monarchie in Deutschland nach
dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 wurde das Großherzogtum
Hessen zum Volksstaat Hessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam
Klein-Winternheim zur französischen Besatzungszone und 1946
zum neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz. 1972 wurde der Ort im
Zuge einer Verwaltungsreform Teil der Verbandsgemeinde
Nieder-Olm.
Im Jahr 2018 erinnerte eine Ausstellung der
evangelischen Kirchengemeinde und der lokalen Kulturinitiative
KiWi an das Schicksal der Familie Abraham, die in der Zeit der
NS-Diktatur (1933–45) wegen ihres jüdischen Glaubens aus
Klein-Winternheim vertrieben wurde.

Ihr Schicksal wurde in
einer Broschüre mit dem Titel Geächtet, geplündert, geflohen.
von der Journalistin Monika Hoffmann dokumentiert. Ende 2020
wurde der Bahnhofsvorplatz, an dem das Wohn- und Geschäftshaus
der Familie lag, von der Ortsgemeinde in Familie-Abraham-Platz
umbenannt. Auf dem Platz errichtete die Ortsgemeinde einen
Gedenkstein für die vertriebene Familie und andere Opfer der
NS-Gewaltherrschaft.
Zahlreiche Exponate zur Geschichte
des Ortes werden vom Geschichtsverein Klein-Winternheim in
einem Heimatmuseum, das im Alten Rathaus untergebracht ist und
am 7. Dezember 2007 eröffnet wurde, gezeigt. Unter den
Exponaten sind in der Gemarkung gefundene Mahlsteine aus der
Hallstadtzeit (750 – 450 vor Christus), der Latène-Zeit (450
vor Christus bis um Christi Geburt), die Replik der erwähnten
römischen Votivtafel, gefunden in den Ruinen einer antiken
Tempelanlage und zahlreiche Handwerksgeräte und
Alltagsgegenstände des historischen dörflichen Lebens.
Gemeindepartnerschaften
Eine Gemeindepartnerschaft besteht mit der französischen
Gemeinde Muizon. Seit 1990 sind enge Kontakte mit der
thüringischen Gemeinde Elxleben (Landkreis Sömmerda)
vorhanden. Mitte 2023 ging Klein-Winternheim anlässlich des
russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine
„Solidaritätspartnerschaft“ mit dem ukrainischen Ort Mayaky,
circa 40 Kilometer vor Odessa, ein und organisierte
Hilfstransporte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Gemeinde
wurde lange durch Wein- und Obstbau dominiert. Auch heute
finden sich noch fünf Weingüter im Ort. Die Nähe zur
Landeshauptstadt Mainz lockte im Lauf der Jahre zu den
existierenden Firmen zahlreiche weitere Betriebe auf das
Gemeindegebiet. Insbesondere im Gewerbegebiet Am Berg, das
direkt an der Autobahnanschlussstelle liegt, befinden sich
viele dieser Betriebe. Im Jahr 2020 listete der örtliche
Gewerbeverein circa 90 Unternehmen auf. So kann der technische
Zustand von Automobilen durch die Gesellschaft für Technische
Überwachung vor Ort zertifiziert werden. Schankanlagenservice
wird angeboten und für die Winzer gibt es ein großes
Fachgeschäft für Kellereibedarf mit einzigartiger Expertise
(über 50 Jahre) im Umgang mit Schwefeldioxid. Als einziger
deutscher Anbieter deckt er das komplette Spektrum vom
eigentlichen Produkt über Behälter, Zubehör,
Leitungskomponenten bis zu Dosiereinrichtungen ab.
Verkehr
Die Gemeinde liegt in
unmittelbarer Nähe zur Bundesautobahn 63 mit der
Anschlussstelle Klein-Winternheim (3).
Der Haltepunkt
Klein Winternheim-Ober Olm der Deutschen Bahn befindet sich am
nordwestlichen Ortsrand und liegt an der Bahnstrecke
Alzey–Mainz. Das Bahnhofsgebäude brannte am 12. Juni 1985 kurz
nach einer Renovierung vollständig ab und wurde seither nicht
durch ein neues Gebäude ersetzt. Der eingleisige Haltepunkt
bedient sowohl Klein-Winternheim als auch die Nachbargemeinde
Ober-Olm, in beide Richtungen fährt jeweils im Stundentakt die
Linie RB 31.
Von Mainz aus wird Klein-Winternheim von
der Omnibusverkehr Rhein-Nahe-Regionalbuslinie 652 (sie
verkehrt aus Richtung Nieder-Olm über die Autobahn direkt in
die Mainzer Innenstadt) sowie den MVG-Linie 54 (sie verkehrt
über Ober-Olm, Mainz-Lerchenberg und Mainz Universität in die
Mainzer Innenstadt bis in das hessische Ginsheim-Gustavsburg)
und 55 (sie verkehrt aus Richtung Nieder-Olm über Essenheim,
Ober-Olm und Mainz-Lerchenberg in die Mainzer Innenstadt)
angeschlossen.
Natur
Vom
Bahnhof Klein-Winternheims zieht sich eine eindrucksvolle
Reihe von Linden Richtung Ortsmitte, die qua Rechtsverordnung
1989 als schützenswertes Naturdenkmal gekennzeichnet wurde. Es
seien Bäume, „deren besonderer Schutz wegen ihres Alters,
ihrer Schönheit, ihrer Größe und des das Ortsbild von
Klein-Winternheim prägenden Charakters erforderlich ist.“
In Nähe des Dorfes findet sich die Ausgleichsfläche Am
Wingertsweg, die 2008 von Freiwilligen und der Lokalen Agenda
des Ortes mit zwei Dutzend Bäumen und circa 650 Büschen
bepflanzt wurde. Für die Renaturierung bekam die Lokale Agenda
mehrere Auszeichnungen, u. a. den Umweltschutzpreis des
Landkreises Mainz-Bingen (2009).
Im Ort entspringt der
Haybach, der über die Ober-Olmer Gemarkung nach knapp 4 km bei
Nieder-Olm in die Selz fließt. In den 50er Jahren wurde der
Bach in großen Teilen in Betonhalbschalen eingefasst und zu
einer Art Entwässerungsgraben gemacht. Anfang 2019 kündigten
die Ortsbürgermeisterin von Klein-Winternheim Ute Granold und
der Ortsbürgermeister von Ober-Olm Matthias Becker ein
„Kommunales Gemeinschaftsprojekt zur Renaturierung des Baches“
an.[30] Die Erste Beigeordnete der VG Nieder-Olm Doris
Leininger-Rill, die von der Verwaltungsseite her für den
Haybach zuständig ist, erklärte 2020: „Wir wollen Schritt für
Schritt das Projekt ‚Renaturierung‘ umsetzen“. Anfang 2022
stellte sie die Planungen einer beauftragten Fachfirma für das
Projekt vor. Diese Planungen wurden von der Lokalen Agenda
Klein-Winternheim veröffentlicht.
Kulturdenkmäler
Katholische Kirche St. Andreas
neben dem alten Rathaus Denkmalgeschützte Pieta neben der
Kirche Skulptur des St. Andreas auf dem Platz vor der
gleichnamigen Kirche Die „Zeit“-Säule im Zentrum des Dorfes
erzählt von der Geschichte Replik einer römischen
Votivtafel, gefunden in den Ruinen einer antiken Tempelanlage
Der Fastnachtsumzug gehört für eine rheinhessische Gemeinde
einfach dazu Historisches Haus in der Hauptstraße
Wasserwerk von 1931 an der B40/Pariser Straße (2017)
Kriegerdenkmal mit Sandstein-Obelisk im Zentrum und Tafeln zum
Gedenken an Gefallene der letzten Kriege Gedenkstein für
die jüdische Familie Abraham, die während der NS-Diktatur aus
Klein-Winternheim vertrieben wurde. Denkmalgeschützte
Kreuzigungsgruppe auf dem Friedhof Bronzeplastik der
Künstlerin Liesel Metten vor der Grundschule in
Klein-Winternheim Naturdenkmal Linden am Bahnhof in
Klein-Winternheim Alte Bauerngeräte – wie eine
Kartoffelschleuder – stehen am Panoramaweg, der durch das Tal
führt
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Klein-Winternheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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