Guntersblum
Herzlich willkommen auf der Seite über
Guntersblum. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
16,71 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von
Guntersblum liegt momentan
bei ungefähr 4.028 (31. Dez. 2023) womit die
durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei 241 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen
MZ, BIN. Zu erreichen ist
die Gemeinde auch über die Domain www.guntersblum.eu.
Auf dieser Seite über Guntersblum finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Guntersblum, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über
www.guntersblum.eu. Erreichen können Sie
Guntersblum über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet
07 3 39 024.
Die Gemeinde Guntersblum liegt auf einer Höhe von 89 Metern über dem
Meeresspiegel.

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Guntersblum).
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Guntersblum (Sonderangebote Guntersblum).
Guntersblum ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen
in Rheinland-Pfalz. Die Ortsgemeinde liegt im
Rhein-Main-Gebiet. Sie war von 1972 bis 2014 Verwaltungssitz
der Verbandsgemeinde Guntersblum, der sie angehörte. Seit dem
1. Juli 2014 gehört Guntersblum der Verbandsgemeinde
Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in Oppenheim hat. In
Guntersblum befindet sich eine Verwaltungsstelle der
Verbandsgemeinde Rhein-Selz. Guntersblum ist gemäß
Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.

Geographie
Geographische Lage
Guntersblum liegt geographisch auf der linken Rheinseite
zwischen Mainz und Worms in Rheinhessen, an der
Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen, Bundesstraße 9 und der
Wasserstraße Rhein bei Stromkilometer um 473.
Die Gesamtfläche der Gemarkung umfasst: 1668 Hektar. 1373
Hektar werden land- und forstwirtschaftlich genutzt, davon 550
Hektar weinbaulich.

Großlagen: Guntersblumer
Vögelsgärten und Oppenheimer Krötenbrunnen. Einzellagen:
Steinberg, Authental, Steigterrassen, Bornpfad, Kreuzkapelle,
Eiserne Hand, St. Julianenbrunnen, Sonnenhang.
Wie bei vielen Gemeinden am Oberrhein wurde auch die
Gemarkung von Guntersblum durch den Rhein getrennt:
1828/29 mit dem Durchstich am Europa-Reservat
Kühkopf-Knoblochsaue 1945/46 mit der Grenzziehung zwischen
der Französischen und Amerikanischen Besatzungszone durch den
Rhein, später zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen. Das führte
zu einem Landverlust auf dem Kühkopf von 1400 Hektar für
Guntersblum und 53 Hektar für Gimbsheim. Beide Gemeinden haben
heute dort nur noch einen geringen Teil der ehemaligen Fläche:
53 Hektar Guntersblum und 17 Hektar Gimbsheim.

Gemeindegliederung
Die Ortseinfahrt
des Guntersblumer Ortsteils Guntersblum am Rheindamm auf der
Kreisstraße 43 Neben der eigentlichen Ortsgemeinde
Guntersblum gibt es eine circa drei Kilometer vom
Guntersblumer Ortskern entfernte kleinere Siedlung am Rhein.
Sie heißt Guntersblum am Rheindamm. Vorhanden sind hier der
Guntersblumer Rheinhafen, eine Gaststätte sowie einige
Wohngebäude. Verbunden ist dieser Ortsteil mit dem
Guntersblumer Ortskern mittels der Kreisstraße 43.
Nachbargemeinden
An Guntersblum grenzen im Uhrzeigersinn die Gemeinden
Ludwigshöhe, Gimbsheim, Alsheim, Eimsheim und Uelversheim. Die
Gemeinden Ludwigshöhe, Eimsheim und Uelversheim gehörten dabei
zur ehemaligen Verbandsgemeinde Guntersblum, die Gemeinden
Gimbsheim und Alsheim gehören zur benachbarten
Verbandsgemeinde Eich.

Klima
Als Ort in Rheinhessen hat Guntersblum eines der
trockensten und wärmsten Klimate in ganz Deutschland. Diese
Wärme und die Trockenheit begünstigen dabei den hier in hohem
Maße betriebenen Weinbau.
Geschichte
Frühzeit
Gräberfunde und Reste einer Villa rustica mit Weinkeller,
die vor einigen Jahren nordwestlich der Ortsmitte entdeckt
wurde, bezeugen eine Besiedlung des heutigen Gebiets bereits
um die Zeitenwende.

9. bis 10. Jahrhundert
Die früheste Erwähnung Guntersblums (Chunteres Frumere)
findet sich im Lorscher Codex (Reichsurbar) zwischen den
Jahren 830 und 850: Ein königlicher Leibeigener musste einen
Zins von 2 Fudern Wein an den Königshof liefern. Am 13. Juni
897 erfolgte eine weitere Erwähnung Guntersblums, bezeichnet
als Cundheres prumare (Gunters Pflaumengarten): König
Zwentibold bestätigte den Mönchen des Klosters St. Maximin in
Trier, dass sie in Guntersblum über Besitz verfügen. Aus
diesen Urkunden geht die Deutung des heutigen Ortsnamens
hervor: Garten des Gunther mit Pflaumenbäumen.
Der
älteste Teil Guntersblums lag hochwasserfrei auf einem
Schuttkegel eines Baches und war das fränkische Gut Nordhofen.
Diese Siedlung sollte mit Ost- und Westhofen zum Wormser
Königshof gehört haben.

Zwischen 922 und 927 stattete
der Erzbischof von Köln im Erzbistum Köln das Kloster zu den
heiligen Jungfrauen und das Ursulastift in Köln mit Besitz
aus, darunter mehrere Arpent Feldbesitz in Guntersblum.
13. bis 18. Jahrhundert
Im Jahr 1215 verpachtete das Stift Xanten im Erzbistum Köln
seine Einkünfte aus der Guntersblumer Kirche (jährlich 12
Fuder Wein, 100 Malter Roggen und 50 Malter Weizen) an den
Ritter Herbord von Albig und dessen Sohn Cuselin. Am 18.
Februar 1237 verkaufte das Stift Xanten das Patronatsrecht und
seinen gesamten Besitz in Guntersblum für 800 marchis
sterlingorum an das Domstift Worms mit Zustimmung von
Erzbischof Heinrich I. von Köln und des Wormser Bischofs
Landolf von Hoheneck.

Die Güterteilung erfolgte zwischen den
Brüdern Friedrich III. (Leiningen) und Emich IV. von
Leiningen-Landeck († 1276–1281). Letzterer erhielt den
kurkölnischen Lehnshof in Guntersblum. – Zu dieser Zeit
entstand das Nibelungenlied mit dem Stammsitz der Nibelungen
in Worms und Siegfried, dem Drachentöter aus Xanten. Die
Nibelungenforschung befasste sich mit diesen Zusammenhängen
zwischen Dichtung und Wahrheit, kam aber noch nicht zu einem
abschließenden Ergebnis.
Vor 1242 wurde Friedrich III.
(Leiningen) von den Erzbischöfen von Köln (den Besitzern des
Dorfes) mit der Vogtei über Guntersblum belehnt. Ab dann
bleibt Guntersblum unter leiningischer Herrschaft und gehörte
bis 1316 zum Haus Leiningen.

Anschließend ging der Ort bis
1466 an das Haus Leiningen-Hardenburg und danach bis 1572 an
das Haus Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Dann gehörte
Guntersblum bis 1658 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Falkenburg
(in Colgenstein-Heidesheim bei Obrigheim (Pfalz)) und danach
bis 1766 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Falkenburg in
Guntersblum, bis es bis 1787 wieder an das Haus
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg ging. Ab 1787 gehörte der Ort
dem Haus Leiningen-Guntersblum und war Sitz des
Reichsgrafenpaares Wilhelm Carl und Eleonore (siehe auch die
mit Leiningen-Guntersblum eng verwandte Linie
Leiningen-Heidesheim).
Nach der Einnahme des Linken
Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die
Region 1797 von Frankreich annektiert. Von 1798 bis 1814
gehörte Guntersblum zum Kanton Oppenheim im Departement
Donnersberg.
19. Jahrhundert
Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen
Vereinbarungen und einem 1816 zwischen Hessen-Darmstadt,
Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die
Region und damit auch die Ortschaft Guntersblum zum
Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt) und wurde von diesem
seiner neuen Provinz Rheinhessen zugeordnet. Nach der
Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu
errichteten Kreis Mainz.
Mit dem Rheindurchstich an der
damaligen Rheininsel Geyer begann der großherzogliche
Oberbauinspektor Claus Kröncke am 31. März 1828. Und am 30.
April 1829 wurde der Durchstich beendet. Die erste Durchfahrt
war am 30. April 1829. Mit diesem neuen Verbindungskanal
ersparte man der Schifffahrt den längeren Weg um die damalige
Halbinsel Kühkopf. Die Schiffe mussten damals noch
rheinaufwärts von vier Pferden auf dem flussbegleitenden
Leinpfad gezogen werden (→ Treideln).
Die reicheren
Bürger durften bei einer Steuerzahlung von mindestens 25
Gulden im Jahr Wahlmänner für die Zweite Kammer des
Großherzoglich Hessischen Landtages (Landstände des
Großherzogtums Hessen) wählen (→ Zensuswahlrecht). Und Frauen
können in Deutschland erst seit 1919 überhaupt wählen gehen (→
Frauenwahlrecht). Folgende Bürger waren 1834 wahlberechtigt:
Adloff I., Georg Jacob, Gutsbesitzer Becht, Carl,
Adjunkt Frey, Georg, Gutsbesitzer Rösch II., Jacob
Wilhelm, Gutsbesitzer Salm, Joseph, Handelsmann Schätzel
II., Johann, Gutsbesitzer Schnell, Carl, Gutsbesitzer
Weinert III., Wilhelm, Gutsbesitzer Im Jahr 1852 kam
Guntersblum zum neu errichteten Kreis Oppenheim. 1853 wurde
die Hessische Ludwigsbahn von Mainz nach Worms gebaut.
20. Jahrhundert
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die Region zum
französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Im Jahr
1930 verließen die letzten Besatzungstruppen den Ort
Guntersblum.
Am 10. November 1938 fand auch in
Guntersblum, in dem 60 Juden lebten, im Rahmen der
Novemberpogrome 1938 ein Pogrom statt.
Im März 1945 lag
Guntersblum im Aufmarschgebiet für die erste spektakuläre
Rheinüberquerung bei Nierstein 1945, nur 10 km rheinabwärts.
Dazu überrollten amerikanische Verbände Rheinhessen und auch
Guntersblum. Mit der Bildung der Besatzungszonen nach dem
Zweiten Weltkrieg kam Rheinhessen mit Ausnahme seiner
rechtsrheinischen Bestandteile zur französischen
Besatzungszone und wurde 1946 Teil des damals neu gebildeten
Landes Rheinland-Pfalz. Die vom Oberrhein-Hauptstrom und dem
Stockstadt-Erfelder Altrhein gebildete Insel Kühkopf wird von
Guntersblum sowie Gimbsheim losgelöst und der Amerikanischen
Besatzungszone zugeordnet. Dadurch gelangte der Kühkopf später
nach Hessen und wurde auf die Gemarkungen von Erfelden und
Stockstadt aufgeteilt. In der Nachkriegszeit entwickelte sich
Guntersblum im Zuge der Aufwärtsentwicklung in ganz
Deutschland zu mehr als doppelter Größe.
Im Jahr 1969
kam Guntersblum zum neu gebildeten Regierungsbezirk
Rheinhessen-Pfalz im neu entstandenen Landkreis Mainz-Bingen.
1972 wurde Guntersblum Sitz der gleichnamigen
Verbandsgemeinde.
21. Jahrhundert
Guntersblum ist seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde
Rhein-Selz angehörig. Seitdem befindet sich im Leininger
Schloss eine Verwaltungsstelle der Verbandsgemeinde
Rhein-Selz.
Religion
Konfessionsstatistik
Ende Juli 2014 hatten 49,0 % die evangelische Konfession
und 19,6 % Einwohner die katholische. 31,4 % gehörten anderen
Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an, waren ohne Angabe
oder gemeinschaftslos. Ende August 2023 hatten 38,3 % die
evangelische Konfession und 17,3 % Einwohner die katholische.
44,6 % gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an, waren ohne
Angabe oder gemeinschaftslos.
Evangelische
Gemeinde
Die Kirche wurde um 1100 als
dreischiffige Basilika mit zwei Türmen erbaut. Damals besaß
das Stift Xanten das Patronat über die Kirche und stellte sie
unter den Schutz des Heiligen Viktor. 1617/18 wurde das
Kirchenschiff wegen seiner Baufälligkeit abgerissen. 1619
begann der Wiederaufbau. Aufgrund des Dreißigjährigen Krieges
erfolgte die Fertigstellung des Gebäudes erst zwischen 1685
und 1688. Im Jahre 1702 stürzte der Südturm (heute mit Uhr)
ein. Er wurde in den Jahren 1839–42 wieder aufgebaut. Die
beiden Türme der Kirche sind besonders bemerkenswert. Der Stil
solcher achtseitigen Gewölbe auf quadratischem Grundriss wurde
möglicherweise in Persien begründet und im Armenien des 7.
Jahrhunderts weiter entwickelt. Diese orientalische
Verwandtschaft führte zu der Bezeichnung „Sarazenentürme“.
Türme dieses Stils sind in Deutschland nur fünfmal vorhanden
(vgl. St. Bonifatius (Alsheim), Allerheiligen (Dittelsheim),
St. Paulus (Worms) und Wetzlarer Dom). Zu den weiteren
Besonderheiten der Kirche gehört der gotische Taufstein. Er
ist vermutlich um 1490 entstanden und gehört zu den
sogenannten Löwentaufsteinen.
Katholische
Pfarrei St. Viktor
Etwa 100 Jahre lang teilten
sich die beiden Glaubensrichtungen ein Gotteshaus (→
Simultankirche). Schließlich verhalf die bürgerliche Gemeinde
den Katholiken 1844/45 zum Bau einer eigenen
Sankt-Viktorskirche. Das Kirchengebäude fand seinen Standort
auf dem gemeindeeigenen Gelände gegenüber dem Rathaus. Die
feierliche Einweihung nahm Bischof Petrus Leopold Kaiser aus
Mainz am 16. November 1845 vor. Die Konsekrationsurkunde hängt
in der Sakristei der Kirche. Im Juli 1965 konnte der damalige
Pfarrer in das kirchengemeindeeigene Pfarrhaus gegenüber der
katholischen Kirche einziehen. In den Jahren 1982/83 baute die
katholische Pfarrgemeinde weitgehend in Selbsthilfe und aus
Spendenmittel ihr Pfarrheim, welches Domkapitular Fahney am
13. März 1983 einweihte.
Wappen der Ortsgemeinde Guntersblum Blasonierung: „Im
geteilten Schild oben in Blau ein rot-bewehrter und -bezungter
silberner Leininger Adler, unten in Silber ein blauer
Blumentopf mit fünf grün-bestielten roten Rosen mit roten
Butzen.“ Wappenbegründung: Die genaue Herkunft des Wappens
ist unbekannt, als Vorlage diente ein nachweislich seit Anfang
des 16. Jahrhunderts benutztes Gerichtssiegel. Der Adler
deutet auf die ehemals leiningsche Ortsherrschaft hin. Durch
die Blumen wird das Wappen redend und bezieht sich somit auf
den heutigen Ortsnamen.
Gemeindepartnerschaften
Die Ortsgemeinde Guntersblum unterhält folgende
Partnerschaften:
Muldenstein, Ortsteil der Gemeinde
Muldestausee, Sachsen-Anhalt Saulxures-lès-Nancy,
Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Kelterhaus (Kellerweg 20)
aus dem 19. Jh., alter Gebäudetrakt im klassischen
Gründerzeitstil errichtet, mit imposanter, holzvertäfelter und
bemalter Weinprobierstube aus der Zeit, zuletzt als Restaurant
betrieben, seit 2000 im Gemeindebesitz, seit 2003 als Museum
genutzt.
Bauwerke
Der Kellerweg ist eine
Guntersblumer Eigentümlichkeit. Etwa einen Kilometer zieht
sich am erhöhten Westrand des Ortes die Straße entlang, in der
sicher vor Grund- und Hochwasser des Rheins die Weinkeller und
Kelterhäuser angelegt sind. Der älteste Keller trägt das Datum
1600. Der Mittelpunkt des Kellerweges bildet der
Julianenbrunnen. Seit 1964 feiert die Gemeinde hier
alljährlich am letzten und vorletzten Wochenende im August
Kellerweg-Fest. Ähnliche Bauanlagen gibt es auch in
Österreich, unter dem Namen Kellergasse. Pumpwerksgebäude
der Wasserversorgung: Pumpwerk mit Maschinenhaus und
Maschinistenwohnhaus, 1906/07 von Wilhelm Lenz
(Großherzogliche Kulturinspektion Mainz), Baugruppe in
barockisier. Jugendstilformen, die bauzeitlichen
Maschinenanlagen sind teilweise erhalten (Gimbsheimer Straße
52). Über das Pumpwerk wird das Wasser des Bechtheimer Kanals
in den Rhein geleitet. Das Guntersblumer Rathaus, früher
das Leininger Schloss. Erbaut 1708 und erweitert 1787 mit
spätbarockem Mansardwalmdachbau. Das Neue Schloss, heute
das Schlossgut Schmitt. Erbaut 1787 bis 1789 mit
Mansardwalmdachbau mit zusätzlichen Mischformen aus dem Rokoko
und Frühklassizismus durch den Reichsgrafen Wilhelm Carl zu
Leiningen-Guntersblum. Angrenzend steht außerdem eine
Krüppelwalmdachscheune und eine Gartenmauer aus dem 18.
Jahrhundert. Der ehemalige Deutschherrenhof, heute das
Weingut Frey auf dem Deutschherrenhof. Wohngebäude erbaut Ende
18. Jahrhundert. Mit Vierflügelanlage und spätbarockem
Mansardwalmdachbau. Der ehemalige Homburger Hof, heute
Weingut Homburger Hof auf dem Homburger Hof. Barocker
Mansardwalmdachbau mit einer Dreiflügelanlage aus dem 18.
Jahrhundert. Außerdem mit einem Torpfosten aus der
Renaissance, erbaut 1671. Der ehemalige Polyscher Hof,
Adelshof, mit Ölmühle aus dem 18. Jahrhundert mit spätbarocker
Baugruppe und Herrenhaus, Mansarddachbau, Mühlengebäude mit
Fachwerk und Krüppelwalmdachbau. Der ehemalige Domhof,
ehemaliger Zehnthof, mit barockem Petrusrelief (bezeichnet
1754), erstmalige Erwähnung 1632. 1874 durch Heinrich Schmitt
übernommen, dient er heute unter seinen Nachfahren als
Weingut. Außerdem historische Zehntscheune erhalten, heute als
Flaschenlager genutzt. Außerdem auf dem Grundstück ehemalige
Synagoge, als quadratischer Bau, mit Mikwe aus Mitte des 19.
Jahrhunderts. Die ehemalige Synagoge, erstmals erwähnt
1744, komplett saniert 1860 bis 1862, letzter jüdischer
Gottesdienst an Jom Kippur 1938 (5. Oktober 1938), in der
Folge in der Zeit des Nationalsozialismus stark zerstört und
nach dem Zweiten Weltkrieg als Wirtschaftsgebäude auf dem
Grundstück des Domhofs genutzt, quadratischer Bau, mit Mikwe
aus Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Römerturm ist ein 1998
errichteter 9,8 m hoher Aussichtsturm in den Weinbergen
nordwestlich von Guntersblum. Über 19 Stufen einer rückseitig
angebrachten gewinkelten Treppe gelangt man zur 5,6 m hohen
überdachten Aussichtsplattform in deren Mitte eine große runde
Orientierungstafel angebracht ist.[30] Der Römerturm steht
nahe der Stelle, an der vor einigen Jahren eine römische Villa
rustica mit Weinkeller entdeckt wurde. Nachdem der Turm im
Herbst 2014 durch eine mutwillig herbeigeführte Explosion
schwer beschädigt wurde, ist er inzwischen wiederaufgebaut und
in gutem Zustand.
Parkanlagen
Im Herzen von
Guntersblum befindet sich eine circa 600 Meter lange
Promenade. Sie zieht sich von der Hauptstraße der Ortsgemeinde
bis zur Julianenstraße an der alten Schule. Früher war diese
Anlage ein Graben, in dem allerlei Haushaltsabfälle der
früheren Guntersblumer Bürger geleitet wurden und auch
entsorgt wurden. Auch stellte er früher die natürliche Grenze
Guntersblums dar. Heute finden sich dort vor allem viele hohe
Linden, Götterbäume und zahlreiche Büsche. Die Erhaltung und
Verschönerung dieser Promenade wird dabei mit hohem Aufwand
von der Gemeinde Guntersblum betrieben. Auf einem kleinen Teil
der westlichen Promenade in der Nähe des Leininger Schlosses
wurde eine Boulebahn errichtet.
Im Rhein befindet sich auf Guntersblumer Höhe das
Europa-Reservat Kühkopf-Knoblochsaue. Man konnte bis 2012 mit
der Rheinfähre König Gunther zum Kühkopf übersetzen. Seit 2013
ist die Fähre außer Betrieb. Nach dem Bemühen der
Interessengemeinschaft IG Kühkopf-Fähre soll ab 2020 ein
Fährschiff mit Elektroantrieb in den Sommermonaten von April
bis Oktober an Feier- und Brückentagen sowie an Samstagen und
Sonntagen verkehren. Die Rheinfähre befindet sich rund ein
Kilometer vom Guntersblumer Ortskern entfernt. Sie ist im
Guntersblumer Hafen beheimatet, der sich im Ortsteil
Guntersblum am Rheindamm befindet. Dabei darf man bei einem
Besuch nur unmotorisiert, das heißt höchstens mit einem
Fahrrad, die Rheinfähre benutzen.
Sport
SV 1921 Guntersblum – Mit
etwa 450 Mitgliedern ist der Fußballverein SV 1921 Guntersblum
einer der größten Vereine im Ort. Die erste Mannschaft spielt
in der Bezirksliga. Das Vereinsgelände befindet sich an der
Alsheimer Straße 67 am Ortseingang von Alsheim kommend.
Turnverein 1848 Guntersblum e. V. – Ende 2009 1.194 Mitglieder
Tennisklub Wassersportfreunde – Kanuwandersport. Direkt am
Rhein gegenüber dem Naturschutzgebiet Kühkopf liegt das
Bootshaus der Wassersportfreunde. 1. PBC Guntersblum e. V.
– Billardverein, der 2006 gegründet wurde und mittlerweile mit
drei Mannschaften am Ligabetrieb in Rheinland-Pfalz teilnimmt.
RFG Guntersblum – Radfahrgemeinschaft Guntersblum 1984 e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kellerwegfest am vor- und letzten Wochenende im August mit
zahlreichen Besuchern aus dem Umland. Rheinradeln im Mai
auf der alten B 9, jetzt die K 40 und die L 439, zwischen
Oppenheim und Worms-Herrnsheim. In Guntersblum sind dabei
zahlreiche Winzerhöfe, insbesondere an der Strecke in der
Hauptstraße und Alsheimer Straße, für die Radler, Skater und
Jogger geöffnet. Fastnachtsumzug durch die Straßen des
Ortes am Sonntag vor jedem Rosenmontag eines Jahres. Der
Fastnachtsumzug in Guntersblum ist mit etwa 60 Zugnummern in
jedem Jahr einer der größten in der Region.
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Anfang des 20. Jahrhunderts betrug die Weinanbaufläche ca.
280 Hektar in den Weißwein-Lagen Rost, Kehl, Autental,
Wohnweg, Himmeltal, Kachelberg, Muhl, Bornpfad, Erbsenbrunnen,
Steig, Gänsweide, Oppenheimer Weg, Eiserne Hand, Vögelsgärten,
Steinberg, Enggaß, Hasenweg, Schögerhohl, Sand und
Herrngarten. Die Rotweine gedeihen am besten in Hellebaum,
Spiegel, Dreißigmorgen, Reiseberg und Wahlheimergewann. Die
Traubensorten verteilten sich damals in 60 % Östreicher, 25 %
Riesling, 10 % Portugieser und 5 % Traminer und andere Sorten.
Die Qualität des Weines wurde als „guter kräftiger Wein in den
bevorzugten Lagen von blumiger Art und Fülle“ beurteilt. Der
Weintrinker vor Ort wurde mit einem Spruch begrüßt und
ermahnt: „O Menschenkind, dein hoher Mut, tut hier im Keller
selten gut. Wie mancher tat hereinstolzieren, und kroch hinaus
aus auf allen Vieren.“
Verkehr
Schiene
Der Bahnhof von Guntersblum liegt an der Bahnstrecke
Mainz–Mannheim. Er wurde zusammen mit der Strecke 1853 durch
die Hessische Ludwigsbahn eröffnet. 1899 wurde hier
elektrischer, automatischer Streckenblock installiert.
Aktuell besteht mit der Linie S 6 der S-Bahn RheinNeckar ein
30/60-Minuten-Takt zum Mannheimer Hauptbahnhof und zum Mainzer
Hauptbahnhof.
Straße
Guntersblum liegt direkt an der Bundesstraße 9, die von
Ludwigshafen am Rhein am Rhein entlang führt. Des Weiteren
besteht über das ca. 25 km entfernte Autobahnkreuz Alzey
Anschluss an die Autobahnen 61 und 63.
Mit der Linie
432 ist Guntersblum an das Netz des Busverkehrs Rhein-Neckar
angeschlossen. Die Linie führt dabei vom Guntersblumer Bahnhof
über Gimbsheim, Eich, Hamm und Worms-Rheindürkheim zum Wormser
Hauptbahnhof.
Einkaufsmöglichkeiten
In Guntersblum gibt es mehrere Bäckereien, Friseurläden,
Supermärkte, Discounter und einen Dönerladen. Auch
verschiedene gastronomische Betriebe sind neben den einzelnen
Winzerhöfen vorhanden.
Bildung
Die nach dem Guntersblumer Carl Küstner benannte
Grundschule zählt ca. 200 Schülerinnen und Schüler. In den
Räumlichkeiten der Grundschule ist außerdem die
Volkshochschule beheimatet.
Des Weiteren gibt es in
Guntersblum die drei Kindergärten Spatzennest, Zwergenpalast
und Zukunftswerkstatt.
Sonstiges
Guntersblum darf sich seit einem Wettbewerb im Oktober 2007
offiziell SWR1-Gemeinde nennen.
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