Essenheim
Herzlich willkommen auf der Seite über
Essenheim. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
10,51 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von
Essenheim liegt momentan
bei ungefähr 3.577 (31. Dez. 2023) womit die
durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei 340 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen
MZ, BIN. Zu erreichen ist
die Gemeinde auch über die Domain www.essenheim.de.
Auf dieser Seite über Essenheim finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Essenheim, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über
www.essenheim.de. Erreichen können Sie
Essenheim über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet
07 3 39 017.
Die Gemeinde Essenheim liegt auf einer Höhe von 210 Metern über dem
Meeresspiegel.
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Essenheim).

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Essenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen
in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nieder-Olm
an.
Geographische Lage
Der Weinort Essenheim liegt in Rheinhessen ungefähr zehn
Kilometer südwestlich von Mainz. Zu Essenheim gehört auch der
Wohnplatz Neumühle.

Nachbargemeinden sind – im
Uhrzeigersinn beginnend im Norden – Mainz (Gemarkung
Mainz-Finthen), Ober-Olm, Nieder-Olm, Stadecken-Elsheim,
Schwabenheim an der Selz und Ingelheim am Rhein. Entlang der
südlichen Gemarkungsgrenze verläuft ein Flussabschnitt der
Selz.
Geschichte
Essenheim erscheint urkundlich unter den Namen Hesinesheim
(1023), Heisinesheim (1026), Hesonesheim (1140), Isenheim
(1147), Yesenheim (1256), Isensheim (1259), Ysenheim (1288),
Eisenheim (1295), Hesenheim (1297) und Eysenheim (1457).
Das Kloster St. Maximin bei Trier besaß schon früh große
Güter in Essenheim, in deren Besitz es durch Kaiser Heinrich
II. 1023, durch König Konrad II. 1026, durch König Heinrich
IV. 1066, durch Papst Innozenz II. 1140 und durch Kaiser
Friedrich I. 1182 bestätigt wurde. Auch das St.
Mariengredenstift in Mainz besaß um diese Zeit reiche Güter zu
Essenheim. Die Vogtei über den Ort lag als mainzisches Lehen
samt den damit verbundenen Gütern und Rechten in den Händen
der Herren von Bolanden. Werner IV. von Bolanden hatte die
Vogtei 1259 seinem jüngeren Sohn Philipp als Erbteil
ausgesetzt, weshalb dieser den Namen Bolanden zu Essenheim
führte.
Graf Friedrich von Veldenz hatte seine
Erbtochter Anna (als einzige Erbin) gemeinsam mit ihrem
Gatten, dem Pfalzgrafen Herzog Stephan, um 1422 in die
Grafschaft Veldenz eingesetzt, zu der auch das Dorf Essenheim
mit allen seinen Zubehörungen zählte. Kurz vor seinem Ableben
teilten Graf Friedrich von Veldenz und sein Schwiegersohn
Pfalzgraf Herzog Stephan am 23. September 1444 ihre Lande
unter des Letzteren Kinder. Der vierte Sohn Ludwig, genannt
der Schwarze, erhielt die Grafschaft Veldenz, das spätere
Herzogtum Pfalz-Zweibrücken mit dem Mainzer Erzamt und damit
auch als Lehensparzell das Dorf Essenheim.
Die
evangelische Pfarrgemeinde erlebte bereits 1533 durch die
Zugehörigkeit zum protestantischen Herzogtum Pfalz-Zweibrücken
die Reformation und ist damit die älteste protestantische
Pfarrgemeinde Rheinhessens. Da das katholische Mainzer
Domkapitel bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der Empfänger des
Großen Zehnten war, war dieses katholische geistliche Institut
dazu verpflichtet, für den Bauunterhalt der protestantischen
Kirche zu sorgen.

Essenheim war im Mittelalter von
einem Dorfgraben rund um den Siedlungskern umgeben. Dieser mit
Wasser gefüllte und mit Bäumen und Hecken bewachsene Graben
sollte der Bevölkerung Schutz bieten. Darüber hinaus war die
Kirche von einer Wehrmauer umgeben, hinter die sich die
Bevölkerung in Krisenzeiten zurückziehen konnten.
Die
Zeit des Dreißigjährigen Krieges brachte erhebliche
Zerstörungen, Seuchen und Not. Im Jahre 1620 zündeten
spanische Truppen 25 Häuser an. Im Winter 1631/32 kämpften
hier die Schweden und quartierten sich ein. Einige schwedische
Soldaten siedelten sich an. Dadurch soll auch schwedisches
Blut seine Spuren hinterlassen haben. 1645 wurde der
befestigte Kirchhof von marodierenden Truppen gestürmt und
geplündert und ein Bürger erschossen.

Im selben Jahr wurde ein
Kleinkind von einem Wolf getötet. Nach Kriegsende war nur etwa
ein Fünftel der Bevölkerung vor 1618 noch am Leben geblieben
und die Existenzgrundlagen der Bevölkerung weitgehend
zerstört. 1666 raffte die Pest einen Teil der Bevölkerung hin.
Bei der Pfalzverwüstung 1689 wurde fast das gesamte Dorf und
die öffentlichen Gebäude zerstört. Nur zwei Häuser sollen am
Ende des 17. Jahrhunderts die Zerstörungswut überstanden
haben. Danach war das alte Dorf Essenheim weitestgehend
verschwunden.
Mit dem beginnenden 18. Jahrhundert
mussten das Dorf und die Existenzgrundlagen großflächig neu
aufgebaut werden. Die verhältnismäßig friedlichen Zeiten boten
dafür einerseits recht gute Grundlagen, dennoch konnte die
wirtschaftliche Entwicklung nicht mit dem Bevölkerungswachstum
mithalten. Nicht zuletzt dadurch wurden immer wieder Menschen
veranlasst, zumeist aus wirtschaftlichen Gründen auszuwandern.

Noch im 18. Jahrhundert besaß Essenheim ein eigenes Hoch-
und Blutgericht mit einem Galgen. Die letzten bekannten
Hinrichtungen wurden 1729 vollzogen, als dort drei Mitglieder
einer Familie wegen Tötung des unehelich geborenen Kindes
ihrer Tochter hingerichtet wurden.
Nunmehr bleiben
Essenheim mit Mölsheim und später Stadecken als einzige
rheinhessische Orte bis ins Jahr 1733 beim Herzogtum
Pfalz-Zweibrücken. Ab dahin werden Essenheim und Stadecken
durch Vertrag an die Kurpfalz abgetreten, bei der sie bis zum
Niedergang dieser in der Französischen Revolution 1797
verbleiben. Von 1797 bis 1815 herrschen die Franzosen, 1816
kommt Essenheim als Teil der Provinz Rheinhessen zum
Großherzogtum Hessen.

Im 18. Jahrhundert wanderten
viele Essenheimer nach Pennsylvania aus und siedelten dort vor
allem in der Gegend des Kreutz Creek im heutigen York County.
Die Sprache der Auswanderer – das Pennsylvaniadeutsche – hat
sich dort bis heute erhalten. Auch der bekannteste
pennsylvaniadeutsche Mundartdichter Henry Harbaugh (1817–1867)
hat familiäre Wurzeln in Essenheim.
Neben der Neumühle
im Selztal, die von der Wasserkraft der Selz betrieben wurde,
bestand in räumlicher Nähe zur Neumühle von 1768 bis in die
Zeit der französischen Herrschaftsepoche zwischen 1797 und
1815 eine dreigeschossige Windmühle.

Ein erhaltenes
Haus- und Hofinventar aus dem 1816 ermöglicht einen genauen
Einblick in einen landwirtschaftlich geprägten Betrieb zu
Beginn des 19. Jahrhunderts, dessen Schwerpunkt auf
Landwirtschaft, Weinbau und Viehhaltung lag.
Von
Interesse für das Verständnis der dörflichen Schulpraxis sind
die erhalten gebliebenen Schulregeln von 1836, aus denen die
Grundhaltung der damaligen Zeit nach strenger Schulordnung,
Schülerdisziplin und Unterordnung in die streng hierarchisch
geprägte Welt der Erwachsenen hervorgehen.
Die Gründung
eines Gesangvereins im Jahr 1846 stand unter den politischen
und gesellschaftlichen Eindrücken des Hambacher Festes 1832
und des Paulskirchenparlaments sowie unter der
deutschkatholischen Bewegung.

1861 erfolgte die Gründung einer
eigenen deutschkatholischen Gemeinde, die in den späteren
Jahrzehnten, gemessen an der Mitgliederzahl, nach der
Ingelheimer freireligiösen Gemeinde die zweitstärkste der
näheren Umgebung war. Von besonderem geschichtlichen Interesse
für die gesellschaftlichen und geschichtlichen
Rahmenbedingungen der Zeit um 1850 ist eine Chronik („Chronik
des Dorfes Essenheim bei Mainz, zugleich die Geschichte der
Freireligiösen Gemeinde Essenheim“) des Beigeordneten Johannes
Probst (1802–1870).
Im 19. Jahrhundert besaß die
Ortsgemeinde eine beachtlich hohe Anzahl von jüdischen
Gemeindemitgliedern, die zeitweise etwa 10 % der
Gesamtbevölkerung bildeten. Durch eine Stiftung konnte sich
die jüdische Gemeinde 1857 eine eigene Synagoge in der
Klappergasse erbauen, die 1938 geschändet wurde, später als
Lagerraum genutzt wurde und 1978 abgerissen wurde. Ein
Gedenkstein wurde 1988 zur Erinnerung an die Synagoge an ihrem
ehemaligen Standort angebracht. Der jüdische Friedhof für die
Gemeindemitglieder in der Wackernheimer Straße ist als
einziges Zeugnis der einst blühenden jüdischen Gemeinde
erhalten, wurde jedoch sowohl vor, als auch nach 1945 mehrmals
geschändet. Am 16. März 2016 verlegte der Künstler Gunter
Demnig vor drei Wohnhäusern ehemals dort wohnender jüdischer
Familien zur Erinnerung seine Stolpersteine.
Zum
200-jährigen Jubiläum von Rheinhessen im Jahr 2016 wurde durch
den Essenheimer Geschichtsverein mit der „Straße der
Geschichte“ ein viel beachtetes Ausstellungsprojekt
realisiert. In zehn privaten Höfen, der evangelischen Kirche
und der Alten Schule wurde die geschichtliche und
gesellschaftliche Entwicklung des Dorfes der letzten
zweihundert Jahre während der einzelnen Zeitabschnitte mit den
verschiedenen politischen Entwicklungen dargestellt.
Gemeindepartnerschaften
Essenheim unterhält seit 1978 Beziehungen zu vier
Partnergemeinden in der Champagne in Frankreich, die alle im
Umkreis weniger Kilometer beieinander liegen:
Boursault
Châtillon-sur-Marne Festigny Verneuil
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Schwarz und Gold (Gelb);
vorn ein rotbewehrter und gekrönter goldener (gelber)
linksgerichter Löwe und hinten ein blaubewehrter
doppelschwänziger roter Löwe.“
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt im geteilten Schild auf
der linken Seite den Pfalz-Zweibrücker Löwen in Gold auf
schwarzem Grund mit roter Krone, auf der rechten Hälfte den
Kurpfälzer Löwen in Rot auf goldenem Grund mit blauer Zunge.
Das heutige Wappen Essenheims wurde in den 1950er Jahren von
Prof. Leitermann aus Mainz entworfen. Es ersetzte das
bisherige Ortswappen von Essenheim, das den heiligen Mauritius
(den Schutzpatron der Kirche) in Rüstung und mit dem
kurpfälzischen Wappenschild mit dem Pfälzer Löwen zeigte.
Regelmäßige Veranstaltungen
Bis 2007 fand die Essenheimer Kerb jährlich Ende August
statt, ehe sie auf das 2. Wochenende im September verschoben
wurde.
Weiterhin feiern die Essenheimer jedes Jahr im
Juli das Domherrnfest. Neben ausgesuchten Weinen bietet das
gut besuchte Straßen- und Hoffest auch eine Vielzahl
kulinarischer Highlights mit musikalischer Untermalung durch
verschiedene Künstler.
Wirtschaft und
Infrastruktur
Essenheim ist geprägt vom Wein-
und Obstbau, von Spargelanbau und umfangreicher
Landwirtschaft.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Landesstraße 426 und an der
Kreisstraße 31 sowie in der Nähe der Bundesautobahn 63 mit der
Anschlussstelle Nieder-Olm (4). Ein Bahnhof der Deutschen Bahn
befindet sich im benachbarten Nieder-Olm, von dort aus sind
Mainz bzw. Alzey erreichbar.
Zwei Stadtbuslinien und
eine Regionalbuslinie führen direkt durch Essenheim: Linie 55
der MVG (Mainz nach Nieder-Olm), Linie 75 der MVG und ORN
(Mainz nach Ingelheim) und Linie 650 der ORN (Mainz nach
Sprendlingen). Die Linien ergänzen sich von Montag bis Samstag
in der Hauptverkehrszeit zu einem 30-Minuten-Takt.
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