Limburgerhof
Herzlich willkommen auf der Seite über
Limburgerhof. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
9 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von
Limburgerhof liegt momentan
bei ungefähr 11.669 (31. Dez. 2022) womit die
durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei 1.297 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen
RP. Zu erreichen ist
die Gemeinde auch über die Domain
www.limburgerhof.de.
Auf dieser Seite über Limburgerhof finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Limburgerhof, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über
www.limburgerhof.de. Erreichen können Sie
Limburgerhof über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet
07 3 38 017.
Die Gemeinde Limburgerhof liegt auf einer Höhe von
98 Metern über dem
Meeresspiegel.
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Limburgerhof).

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Limburgerhof (Sonderangebote Limburgerhof).
Limburgerhof ist eine verbandsfreie Gemeinde im
Rhein-Pfalz-Kreis in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist
überregional bekannt durch das BASF-Agrarzentrum Limburgerhof.
Die Gemeinde entstand erst 1930 auf Flächen der Gemeinden
Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und Schifferstadt.
Geographie
Limburgerhof liegt auf
halbem Weg zwischen Ludwigshafen am Rhein und Speyer auf einer
Niederterrasse am Westrand des „Bruchs“, einer alten
Rheinschlinge, die später verlandete. Westlich von
Limburgerhof zieht sich in nordwestlicher Richtung eine
weitere Terrassenkante hin, die, wie vor- und
frühgeschichtliche Fundstellen zeigen, siedlungsgeographisch
von großer Bedeutung war.

In der diluvialen
Niederterrasse sind Reste der ehemaligen Fauna zu finden. So
wurde im Mai 1973 nördlich vom Bahnhof bei Kanalarbeiten in 5
Meter Tiefe ein Mammutschädel entdeckt, der sich heute im
Historischen Museum der Pfalz in Speyer befindet.
Limburger Hof
Aus dem Limburger Gut
des Jahres 1035 wurde 1807 der Limburger Hof. Mit einem
„Vergabungsbrief“ vom 16. Februar 1035 verlieh der
Salierkaiser Konrad II. dem Benediktinerkloster Limburg bei
Bad Dürkheim das Dorf Schifferstadt mit seiner Gemarkung. Das
bewaldete Gelände des jetzigen Limburgerhof, südlich des
Böhlgrabens, war ein Teil dieser Schenkung.

Rehhütte
Die 1590 erstmals genannte Rehhütte
ist der älteste heute noch bestehende Ortsteil. Eine Mühle am
Rehbach wurde allerdings schon im Jahr 1241 urkundlich
genannt. Im Dreißigjährigen Krieg brannten alle Gehöfte ab.
Den Wiederaufbau betrieb 1654 Kurfürst Karl Ludwig mit dem
Errichten einer Zollstation.
Kohlhof
Nach den Verwüstungen des 17. Jahrhunderts siedelten die
Kurfürsten zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwei aus der Schweiz
ausgewanderte Mennonitenfamilien als Pächter auf dem Kohlhof
an. Daraus entstanden sechs Bauernhöfe. Die Mennonitengemeinde
besteht weiterhin. Von 1816 bis Ende 1929 gehörte der Kohlhof
zur Gemeinde Schifferstadt. 1930 wurde der Kohlhof der in
diesem Jahr gegründeten Gemeinde Limburgerhof zugeschlagen.
Geschichte
Bis zur Selbständigkeit
Vorgeschichte
Erste Spuren
menschlicher Anwesenheit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde
sind Steinwerkzeuge der Mittleren Steinzeit, die in der Gewann
„Gänsberg“ gefunden wurden. Bereits in der Bronzezeit haben
sich auf dem Gebiet des heutigen Limburgerhof Menschen
niedergelassen.
Im Oktober 1958 wurde beim Hungergraben
an der Bundesstraße 9 auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen
Versuchsstation der BASF ein Urnengrab der Bronzezeit gefunden
und in der Sandgrube Gewann Gänsberg wurde schon im Jahr 1955
ein Hockergrab der früheren Bronzezeit gefunden.
Aus
den folgenden tausend Jahren fehlen archäologische Funde.
Römerzeit
In der Römerzeit führte
eine Fernstraße von Straßburg nach Mainz quer durch die
heutige Gemarkung. Von dieser Straße sind mehrere Meilensteine
bekannt, die allerdings in den Fundamenten des spätrömischen
Kastells Altrip verbaut waren. Nach den Entfernungsangaben auf
diesen Meilensteinen, die auf Speyer bezogen sind, ließ sich
errechnen, dass mindestens zwei dieser Meilensteine auf der
heutigen Gemarkung Limburgerhof gestanden haben müssen.
An dieser Römerstraße lag vermutlich im nördlichen Bereich
des heutigen Ortes eine kleine römische Ansiedlung, von der
außer einigen Streufunden vor allem Brandgräber auf dem
Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik gefunden wurden. Das
Fundmaterial ist jedoch seit dem Zweiten Weltkrieg
verschollen. Eine zweite römische Ansiedlung ist aufgrund von
Lesefunden am Hungergraben im Südwesten der Gemarkung
anzunehmen. Es handelt sich wohl um einen römischen Gutshof.
Mittelalter
Mit den römischen Funden brechen die
archäologischen Quellen aus der Gemarkung Limburgerhof ab.
Merowingische und karolingische Funde fehlen völlig.
Stiftung
1035 stiftete Kaiser Konrad
II. das Dorf Schifferstadt dem Kloster Limburg bei Bad
Dürkheim, in dessen Besitz es bis 1571 blieb. Die Fläche des
heutigen Limburgerhofs blieb im Besitz des Klosters Limburg,
auch nachdem 1065 Kaiser Heinrich IV. Schifferstadt dem
Speyerer Hochstift übergeben hatte.
Im Jahr 1481 dankte
dann Abt Heinrich IV. vom Kloster Limburg beim heutigen Bad
Dürkheim ab und zog „in den Limburger Hof bei Speyer“. Damals
war das Gebiet noch bewaldet, es wurde erst um das Jahr 1500
gerodet. Der Grundstein zum Ort Limburgerhof wurde um das Jahr
1500 gelegt, als im Bereich des heutigen Orts das Kloster
Limburg einen Wirtschaftshof einrichtete, der nach dem
Mutterkloster benannt wurde.
Neuzeit
Nicht nur der Dreißigjährige Krieg brachte viel Verwüstung
in die Region, sondern auch die Kriege des 18. Jahrhunderts.
Ein Augenzeuge berichtet wie das österreichische Regiment
Vescay am 24. Mai Jahr 1794 am Rehbach hohe Verluste von 520
Mann und 114 Pferden erlitt:
„Ich betrat den
schrecklichen Kriegsschauplatz, und noch lagen die Opfer
hingestreckt da, noch unbegraben, um sie herum die geronnenen
Blutmassen in tiefen Ackerfurchen und vermischt mit dem
stehenden Gewässer des Rehbachs. Die aufgehende Morgensonne
spiegelte sich in dem Menschenblute, ihre Strahlen prellten
davon zurück und erfüllten mich mit Schauder und Entsetzen.
Diese ganze furchtbare Fläche, verheert – verwüstet, lag mit
toten Menschen und Menschenblut bedeckt vor meinen Augen.
Freund! O daß ich nie mehr ein solch gräßliches Schauspiel
erlebte!“ – Augenzeugenbericht von 1794
1826 erwarb
Graf Waldner von Freundstein das von Francois Biechy 1807
gebaute Hofgut. Von seinen Gebäuden sind das Schlösschen und
der dreistöckige Turm im Park erhalten. 1851 baute der
Kaufmann Carl Gottlob Reihlen die Zuckerfabrik Friedensau und
begann den Zuckerrübenanbau. Der Gutsbetrieb ging 1898 auf die
BASF über.
Bis 1900 kann nicht von einem Ort gesprochen
werden, denn neben den drei Zentren Hofgut, Bahnhof und Fabrik
bestanden zu diesem Zeitpunkt nur vereinzelte Häuser. Vor 1900
bestand die Rehhütte, der Kohlhof, das Limburger Hofgut, die
Zuckerfabrik Friedensau und die Bahnstation
Mutterstadt-Neuhofen. Dieses Gebiet wurde durch die Straße von
Speyer nach Mutterstadt durchzogen. Es waren Randbezirke der
vier Gemarkungen Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und
Schifferstadt.
Als die BASF 1900 und 1914 die „Alte“
und die „Neue Kolonie“ mit insgesamt 161 Wohnungen für ihre
Arbeiter errichtete, schien die Zukunft als Schlafstätte für
Ludwigshafen vorgezeichnet zu sein. Mit der Entwicklung der
Ammoniaksynthese und der Errichtung der Landwirtschaftlichen
Versuchsstation siedelten sich immer mehr Personen an, und
nach langen zähen Kämpfen kam es schließlich zur Bildung eines
eigenen Gemeinwesens, wobei die staatliche Obrigkeit das
letzte Wort sprechen musste.
Noch im Ersten Weltkrieg
setzten Bemühungen ein, Limburgerhof als selbständigen Ort zu
etablieren. Der Sägewerksbesitzer Brendel am „Mutterstadter
Bahnhof“ machte am 14. März 1918 die erste offizielle Eingabe
und forderte zwar nicht die Bildung einer eigenen Gemeinde, so
doch die Bildung von Dienststellen wie Polizei und Standesamt.
Am 31. Dezember 1920 trafen sich sieben Bürger und kamen
aufgrund von Klagen aus der ortsansässigen Bevölkerung
überein, die folgenden Punkte als die wichtigsten zu
betrachten, die nur durch Bildung einer Gemeinde geregelt
werden können:
Errichtung eines Standesamtes,
Schulwesen, Feuerwehr, Friedhofswesen,
Wohnungsfürsorge, Wasser- und Lichtversorgung,
Lebensmittelversorgung, Brennstoffversorgung.
In den
folgenden Jahren gab es eine Kette von Bemühungen aus den
verschiedensten Richtungen. 1922 verlangte eine Gruppe den
Anschluss an Ludwigshafen. Die BASF wiederum empfahl, wenn
überhaupt nötig, den Anschluss an eine der vier
Nachbargemeinden. Das Bezirksamt Ludwigshafen stellte fest,
dass Ludwigshafen kein Verlangen nach einer Eingemeindung
habe, dass aber die Zuckerfabrik für Rheingönheim eine große
Rolle spiele. Eine Zusammenfassung der vier Ortsteile liege
aber im allgemeinen Interesse. In diesem Bericht vom 20. April
1922 wurde aber auch erwähnt, dass Mutterstadt einer
Eingemeindung nicht abgeneigt sei.
Als die Separatisten
das öffentliche Leben lahmlegten, stellte das Bezirksamt
Speyer am 30. August 1923 fest, dass die Angelegenheit
augenblicklich ruhe. 1924 wurde gar mitgeteilt, dass die Akten
verloren gegangen seien. Im März 1925 teilte das Bezirksamt
Speyer der Regierung mit, dass die Einwohnerzahl nunmehr 2.300
betrage, und die Verhältnisse untragbar seien.
Jetzt
kamen auch parteipolitische Argumente in die
Auseinandersetzung. Die beteiligten Gemeinden rechneten den
Parteien-Proporz nach und richteten ihre Einstellung zu der
Eingemeindungsfrage danach aus. Immer mehr zeigte sich, dass
keine Einigung möglich war, und die übergeordneten
Dienststellen sich genötigt sahen, einzugreifen. Das
Bezirksamt berichtete der Regierung der Pfalz in Speyer am 12.
Juni 1926 in einem 39 Seiten langen Bericht über die Zustände
in der Siedlung am „Mutterstadter Bahnhof“.
Der
Reichsbahnangestellte Jungmann wurde von seinen Mitbürgern
nach München delegiert, weil er die Angelegenheit genau kannte
und weil er als Eisenbahner eine Freikarte beanspruchen
konnte. Später setzte sich auch der Lehrer Schwarz in München
energisch für die Bildung einer Gemeinde ein. Nun wurde im
Jahr 1927 das Bezirksamt Neustadt von der Münchner Regierung
zu einem Schiedsspruch aufgefordert. Der Schiedsspruch des
Bezirksamtes Neustadt vom 30. November 1927 plädierte für die
Neubildung einer Gemeinde aus den vier Ortsteilen. Kern des
Schiedsspruchs war, dass eine Einigung auf freiwilliger Basis
nicht möglich war. Einsprüche dagegen verwarf am 30. März 1928
der Bayerische Verwaltungsgerichtshof.
Seit der
Selbständigkeit
Am 31. Oktober 1929 schickte
das Staatsministerium des Innern in München den vier
beteiligten Gemeinden eine Landkarte, in der die Grenzen der
abzutretenden Gebietsteile markiert waren. Termin für die
Ortsgründung war der 1. Januar 1930. So wurden Gebietsteile
der Gemeinden Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und
Schifferstadt (Limburgerhof, Kohlhof, Rehhütte und Friedensau)
zur neuen Gemeinde Limburgerhof zusammengeschlossen. Damit
dies möglich war, mussten die umliegenden Gemeinden folgende
Gebietsanteile überlassen:
Mutterstadt: 255 Hektar
Rheingönheim: 63 Hektar Neuhofen: 238 Hektar
Schifferstadt: 345 Hektar Die Gemarkung der Gemeinde
umfasste damit 901 Hektar. Heute (2006) sind es 902,77 Hektar.
Davon sind 385,13 Hektar bebaut, 434,43 Hektar
landwirtschaftlich genutzt und 83,21 Hektar Wald. Der
Treffpunkt liegt bei der Abzweigung der Straßen nach Neuhofen,
Mutterstadt und Ludwigshafen vor der evangelischen Kirche.
Einige der beteiligten Gemeinden weigerten sich zunächst,
die Kosten für die Neuvermessung der Ortsgrenzen zu tragen und
mussten von den vorgesetzten Behörden dazu gedrängt werden.
Auch die Namensgebung konnte nicht ohne Kontroversen
beschlossen werden. Es gab schriftliche Proteste gegen die
Bezeichnung „Limburgerhof“. Den Ausschlag für diesen Namen gab
die BASF, die nachwies, dass ihre Landwirtschaftliche
Versuchsstation bereits unter dem Namen Limburgerhof in aller
Welt bekannt war.
Einwohnerentwicklung 1901: 200
Einwohner 1910: 1.100 Einwohner 1920: 2.000 Einwohner
1930: 2.300 Einwohner 1939: 3.061 Einwohner 1950: 4.044
Einwohner 1960: 6.673 Einwohner 1970: 9.328 Einwohner
1979: 9.462 Einwohner 2006: 11.556 Einwohner
Wappen
Blasonierung: „In einem
geteilten Schild befindet sich oben in Silber ein schwarzes
Kreuz, unten in Blau ein silbernes Mühlrad.“
Wappenbegründung: Das Kreuz verweist auf die ursprüngliche
Zugehörigkeit zum Kloster Limburg, das Mühlrad verweist auf
den ältesten Ortsteil der Gemeinde, die Rehhütte.
Partnerschaft
Anfang der 1970er Jahre
begann der Gemeinderat Limburgerhof sich um eine Partnerschaft
mit einer französischen Gemeinde zu bemühen. Diese Bemühungen
verstärkten sich mit dem Amtsantritt von Bürgermeister
Heinrich Zier und so wurden mit Unterstützung des
Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz-Burgund 1973 Kontakte mit
der französischen Gemeinde Chenôve im Arrondissement Dijon,
unmittelbar am südlichen Stadtrand der Stadt Dijon, geknüpft.
Am 18. Mai und 3. August 1975 wurde in großen Veranstaltungen
in Chenôve und Limburgerhof die Partnerschaft offiziell
beschlossen.
Im Jahr 1977 statteten 400 Bürger aus
Chenôve Limburgerhof einen Besuch ab. 1978 trafen sich 228
deutsche Sportler mit den Vereinen Chenôves zu einem großen
Sportfest. Bei der Einweihung des neuen Ortszentrums im Jahr
1983 wird mit zwei Namensgebungen, „Burgunder Platz“ und
„Chenôver Straße“ an die Partnerschaft erinnert. Zum
10-jährigen Jubiläum der Partnerschaft im Jahr 1985 wurde in
beiden Gemeinden die Ausstellung „Wie lebt unser Partner“
gezeigt. 1988 kommt der erste Schüleraustausch zwischen den
Schulen zustande. Im Zeichen des 20-jährigen
Partnerschaft-Jubiläums wurden im Jahr 1995 die
Partnerschaftsurkunden erneut unterzeichnet.
Wirtschaft und Verkehr
Unternehmen
Außer der Zuckerfabrik Friedensau und der Landwirtschaftlichen
Versuchsstation der BASF gab es zwei alte Betriebe im Bereich
des heutigen Limburgerhof, die schon um 1900 bestanden: Es
waren die Firmen Johann Brendel und die Mehlwurmzucht Claus.
Beide Firmen waren überregional bekannt.
Zuckerfabrik Friedensau
Vor 1900 bestimmten
nur Gutshof, der Bahnhof und die allein auf weiter Flur
stehende Zuckerfabrik das Leben in der heutigen Gemarkung. Sie
wurde unmittelbar an der Gemarkungsgrenze von Mutterstadt zu
Neuhofen errichtet und war bis in die 1930er Jahre für
Limburgerhof von großer Bedeutung. Die Vermutung, dass der
Name nach dem Berliner Ortsteil Friedenau gewählt wurde, ist
nicht haltbar.
Um Gelände für den Zuckerrübenanbau zu
bekommen, hatte Carl Gottlob Reihlen den „Limburger Gutshof“
1851 zunächst gepachtet, dann 1857 gekauft und mit der
Zuckerfabrik Waghäusel einen Demarkationsvertrag für
Rübengebiete abgeschlossen. Die „Fabrik in Friedensau“ war
wesentlich größer als die Mannheimer Zuckerfirma und
beschäftigte in der Saison bis zu 300 Arbeiter. Bis zum Jahr
1932 wurde der Betrieb durch die Zuckerfabrik Frankenthal bzw.
die Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft geführt. Der
Rohzucker wurde nach Frankenthal zur Raffination
transportiert. Kriterien, die die Zuckerfabrik prosperierend
machten, waren:
gute Qualität der Rüben niedrige
Kohlenpreise niedrige Arbeitslöhne günstige
Absatzsituation. In der Zeit ihres Bestehens beherrschte
die Zuckerfabrik mit 300 Arbeitskräften in der Saison das
Ortsbild und mit ihrem süßlichen Duft die Luft. Außerhalb der
Kampagne genügten 30 Personen zur Aufrechterhaltung des
Betriebs.
Firma J. Brendel
Die
Firma J. Brendel, Spezialgeschäft für Laubsägerei –
Kerbschnitt – Brandmalerei, lieferte alle erforderlichen
Hölzer und Werkzeuge für Laubsägearbeiten. Der Versand an
Privatkunden erfolgte durch die Post, der Versand an
Wiederverkäufer durch die Bahn. Besondere Umsatzsteigerungen
brachten die Krisenjahre 1928 bis 1932 als viele Erwerbslose
versuchten, sich einen Nebenerwerb durch Verkauf von selbst
hergestellten Holzarbeiten zu verschaffen. Außerdem wurden
viele Schulen und im Ersten Weltkrieg britische und
amerikanische Kriegsgefangene in württembergischen und
badischen Gefangenenlagern beliefert.
Die Firma
beschäftigte im Durchschnitt 30 bis 35 Personen, die
überwiegend aus Neuhofen zur Arbeit kamen. Als das
Auftragsvolumen stark anwuchs, wurde von den Töchtern des
Gründers eine eigene Firma, „Hofmann & Schmitt“, für den
Versand gegründet, wobei sich das neu aufkommende
Aufdruckverfahren von Sägevorlagen auf die Brettchen günstig
bemerkbar machte.
Nach 1935 verursachten
Reichsarbeitsdienst und Hitlerjugend einen Umsatzrückgang.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform ging der
Umsatz so sehr zurück, dass die beiden Firmen nach 1951
liquidierten. Aber noch 30 Jahre später kamen Bestellungen an
die Firma Brendel, sogar noch an deren alte Anschrift
„Mutterstadt 2, am Bahnhof“.
Mehlwurmzucht
Claus
Der so genannte „Mehlwurm-Claus“ (Alfons
Claus) vertrieb nicht nur Larven des Mehlkäfers; sondern auch
Weich- und Trockenfuttermischungen für alle Arten von Vögeln,
spezielles Hamster- und Meerschweinchenfutter, sowie
Medizinalfutter für Papageien.
Um diese Futterarten
herstellen zu können bezog Alfons Claus Einzelbestandteile aus
der ganzen Welt. So verarbeitete er pro Woche etwa 1,5 bis 2
Tonnen Honig aus China, Vogelbeeren aus Russland, getrocknete
Fliegen aus Südfrankreich und Mexiko oder Ameiseneier aus
Finnland.
Die Mehlwurmzucht ging auf seinen Großvater
Eckrich zurück, einen Glasermeister in Waldsee, der nebenbei
Imker war und sich in seiner Werkstatt einheimische Vögel
hielt, für die er sich das Futter selbst zusammenstellte. Weil
er die Mehlwürmer dazu teuer einkaufen musste, ging er bald
zur eigenen Zucht über. Seine Tochter sammelte dafür auf den
Getreidespeichern der Bauern Mehlkäfer und deren Larven und
machte sich 1911 mit ihrem Mann, einem früheren Gesellen ihres
Vaters, selbständig.
BASF-Agrarzentrum
Das BASF-Agrarzentrum Limburgerhof wurde im Jahr 1914 von
Carl Bosch gegründet und ist heute die Zentrale der BASF für
Pflanzenschutz sowie Steuerungszentrale für die Aktivitäten in
der Pflanzenbiotechnologie. Außerdem werden in Limburgerhof
neue Typen von Düngemitteln entwickelt. Auf dem Gelände des
Agrarzentrums befindet sich die älteste Lysimeteranlage
Deutschlands.
Die Versuchsarbeit auf dem
BASF-Agrarzentrum begann im Frühjahr 1914 mit vier
Mitarbeitern. Im Jahr 2007 waren es etwa 1.400 Mitarbeiter.
Gentechnikforschung findet in Limburgerhof nicht mehr
statt. Wie die BASF im Januar 2012 verkündet hatte, verlegte
sie diese Sparte komplett in die USA, da in Europa dafür die
Akzeptanz fehle.
Hotel Residenz Limburgerhof
Das Vier-Sterne-Hotel Residenz Limburgerhof wurde in den
1990er Jahren eröffnet und verfügt über 132 Zimmer mit 175
Betten. In seinen vier Veranstaltungsräumen werden Tagungen
und Konferenzen abgehalten.
Geothermie
Das Erlaubnisfeld Ludwigshafen gehörte der mittlerweile
insolventen GeoEnergy GmbH und befindet sich aktuell im Besitz
der Deutsche ErdWärme GmbH & Co. KG.
Verkehr
Straße
Limburgerhof lag schon zu
Römerzeiten an einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Als das
Oberrheingebiet Teil des römischen Weltreichs war, führte die
von Straßburg nach Mainz ziehende Fernstraße von Südosten nach
Nordwesten quer durch die heutige Ortschaft. Im Jahr 1853
passierten 266 Pferdefuhrwerke täglich die Straße zwischen
Speyer und Oggersheim im heutigen Limburgerhof. 1973 fuhren
17.000 Kraftfahrzeuge durch den Ort.
Limburgerhof liegt
heute an der B 9, die von Neulauterburg an der französischen
Grenze im Süden über Mainz und Bonn nach Kleve an der
niederländischen Grenze im Norden führt. Über diese
Bundesstraße ist der Ort auch an die nur wenig nördlich der
Gemarkung beginnende Bundesautobahn 61 (E 31) angebunden.
Die Länge des Straßennetzes im Gemeindegebiet beträgt etwa
44 Kilometer.
Schiene
Limburgerhofs Entwicklung ist eng verknüpft mit dem Bau der
Pfälzischen Ludwigsbahn von Ludwigshafen nach Saarbrücken
durch Paul Camille von Denis in den 1840er Jahren. Ein Bruder
von Paul Camille von Denis, Jules Denis, errichtete 1880/81 in
Rehhütte eine Villa. Der Bahnhof Limburgerhof war ursprünglich
der Bahnhof der Gemeinde Mutterstadt und lag weitab vom
Ortszentrum Mutterstadts. Über diesen Bahnhof besteht eine
Anbindung an die S-Bahn RheinNeckar, die Limburgerhof direkt
mit den naheliegenden Großstädten Kaiserslautern, Ludwigshafen
am Rhein und Mannheim verbindet.
Gebäude
Rathaus
Das Rathaus am zentralen Burgunder
Platz wurde im Jahr 1983 nach Plänen der Ludwigshafener
Architekten Änne und Gerd Bauer fertiggestellt. Die Baukosten
betrugen 19 Millionen Mark. Das Gebäude enthält neben dem
Ratssaal und den 38 Behördenbüros einen Kultursaal mit einer
maximalen Kapazität von 660 Plätzen, der für Theater, Bälle,
Konferenzen und Seminare genutzt wird.
Schlösschen
Albert-Schweitzer-Haus
Das
Albert-Schweitzer-Haus ist das Gemeindezentrum der
protestantischen Kirchengemeinde Limburgerhof und liegt im
westlichen Ortsteil. Zur Realisierung des Hauses wurde 1991
der Protestantische Gemeindebauverein Limburgerhof e. V.
gegründet. Nach einer über 20-jährigen Diskussion, Planung und
Finanzmittelbeschaffung wurde es von Peter Sulzer aus
Gleisweiler geplant und von einem Ludwigshafener
Architekturbüro ausgeführt. Der erste Spatenstich erfolgte am
2. Dezember 2000, die Einweihung am 15. Juni 2002. Die Tochter
Albert Schweitzers, Rhena Schweitzer-Miller, stimmte in einem
persönlichen Brief der Namensgebung zu.
BASF-Siedlungen
Alte Kolonie
Die Alte
Kolonie ist eine Arbeitersiedlung der BASF. Sie besteht aus
eineinhalbgeschossigen, unverputzten Ziegelbauten mit
Satteldächern. Zu jedem Grundstück gehört ein kleiner
Hausgarten. Die Häuser werden seit einigen Jahren nicht mehr
vermietet, sondern verkauft.
Neue Kolonie
Die Neue Kolonie ist ebenfalls eine Arbeitersiedlung der
BASF. Den Mittelpunkt dieser Siedlungen bildet das
Feierabendhaus der BASF, das die Fürsorge des Arbeitgebers im
sozio-kulturellen Bereich dokumentieren soll.
Neubaugebiet
Das Neubaugebiet im Süd-Osten der
Gemeinde ist ein noch sehr junge (bisher nur teilweise
bebauter) Teil des Ortes, der hauptsächlich durch den
gewachsenen Zuzug in den letzten Jahren gewachsen ist. Hier
leben viele junge Familien mit Kindern, was auch an den vielen
Spiel- und Bolzplätzen zu sehen ist.
Ökumenische Sozialstation
Seit 1978 sind die
kirchlichen Krankenpflegevereine in einer ökumenischen
Sozialstation zusammengeschlossen. Angeschlossen sind die
Gemeinden Mutterstadt, Neuhofen, Altrip, Waldsee und
Otterstadt.
Die Ökumenische Sozialstation Limburgerhof
e. V. ist zuständig für die häusliche Versorgung von etwa
48.000 Einwohnern im südlichen Rhein-Pfalz-Kreis. Die
Einrichtung wird getragen von den katholischen und
protestantischen Kirchengemeinden und Kranken- bzw.
Elisabethenvereinen.
Religion
Konfessionsstatistik
Gemäß der Volkszählung
2011 lag am 9. Mai 2011 der Anteil der katholischen Bürger bei
31,8 %, der evangelischen bei 33,5 % und der Sonstigen bei
34,7 % Die Zahl der Katholiken und vor allem die der
Protestanten ist seitdem gesunken. Ende Januar 2023 hatten
25,0 % der Einwohner die evangelische Konfession und 25,0 %
die katholische. 50,0 % gehörten anderen Konfessionen oder
Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.
Christentum
Protestantische Kirchengemeinde
Das Konsistorium der Protestantischen Landeskirche der
Pfalz verfügt 1846 die Zugehörigkeit der evangelischen
Christen auf dem Limburgerhof zur Pfarrei Mutterstadt. Mit
diesem Erlass wurden die Protestanten auf dem Limburgerhof als
zusammengehörige Gemeinschaft anerkannt und waren nicht mehr
Mitglieder vier verschiedener protestantischer
Kirchengemeinden. Damit war auch der Grundstein für eine
künftige Kirchengemeinde gelegt. Diese selbständige Pfarrei
wurde aber erst am 1. Dezember 1926 durch das Konsistorium
eingerichtet.
Der Anstoß zur Bildung einer eigenen
Kirchengemeinde kam von der BASF, deren Direktion am 21.
Dezember 1901 an das Konsistorium in Speyer folgendes
Schreiben richtete:
„Wir beehren uns ergebenst
mitzuteilen, daß wir im Herbst dieses Jahres unsere neue
Kolonie auf dem Limburgerhof zunächst mit 62 Familien (31
protestantische, 31 katholische) besiedelt haben. Dieselben
repräsentieren zusammen eine Kopfzahl von 332 Personen,
worunter 152 Protestanten und 180 Katholiken. Von dem
Bestreben geleitet, auch für Wahrung der kirchlichen
Interessen unserer Arbeiter nach Möglichkeit Sorge zu tragen,
erlauben wir uns die höfliche Anfrage, ob sich das kgl.
Konsistorium in der Lage sieht, über die Vornahme von Taufen
auf dem Limburgerhof Dispositionen zu treffen.“ – Direktion
der BASF 1901
Dieser Bitte entsprach das Konsistorium.
Die BASF stellte dann 1903 als Gottesdienstraum einen Saal im
„Alten Schulhaus“ (Schlösschen im Park) zur Verfügung und ließ
am Waldrand einen Friedhof für alle Konfessionen anlegen. Im
Jahr 1911 wurde durch die BASF die Kirche im Park als
Simultankirche errichtet und von Protestanten und Katholiken
genutzt. Nachdem die Katholiken am 7. März 1937 ihre eigene
Kirche eingeweiht hatten, wurde die Kirche im Park von den
Protestanten alleine weitergenutzt, die aber – wegen des
raschen Wachstums des Ortes – ebenfalls bald nicht mehr
ausreichte. Es dauerte – bedingt durch den Krieg – lange, bis
ein eigener Kirchenbau realisiert werden konnte. Schließlich
wurde die Kirche in der Amtszeit von Pfarrer Jakob Jung nach
den Plänen des Speyerer Architekten Egon Freyer gebaut. Der
erste Spatenstich fand am 28. November 1955 statt, am 6.
Januar 1957 die Einweihung.
Dieser Kirchenbau ist
charakteristisch für die 1950er Jahre, wobei aber auch
historische Motive neu interpretiert werden – z. B. die
direkte Beleuchtung des Altars mit einer Tambourkuppel wie im
Barock. Der frei stehende Turm ist 31 Meter hoch und erhielt
1958 vier Glocken. Das Motiv des Kirchen-„schiffes“ kommt
durch die Aufnahme von „Bullaugen“ in die Seitenwände der
Kirche zum Ausdruck. Das zum Chorraum leicht abfallende Niveau
(0,5 Meter) bringt die Konzentration auf Altar und
Verkündigung zum Ausdruck. Im Jahr 1992 wurde die Kirche unter
Denkmalschutz gestellt.
Im Jahr 2012 musste der
Glockenturm saniert werden, insbesondere die Schallluken. Da
die Betondeckung zu dünn war, platzten Betonteile ab. In
Rücksprache mit der Landesdenkmalpflege wurde eine neue Lösung
für die Schallluken gefunden. Die Betonquader wurden durch
Glaslamellen ersetzt. Diese Lösung ermöglicht eine Beleuchtung
des Turms von innen. Diese wurde von dem Berliner
Lichtkünstler Ingo Bracke konzipiert. Indem auch der Tambour
von innen beleuchtet wird, wird der freistehende Turm nachts
in besonderer Weise mit dem Gebäude verbunden. Die Farbe der
Beleuchtung (Freitag bis Sonntag) orientiert sich an den
liturgischen Farben des Kirchenjahres.
Eine
Betonsanierung des Tambours scheiterte 2016, so dass er
abgerissen werden musste. 2020 wurde er wiedererrichtet.
Katholische Kirchengemeinde
Im
Jahr 1845 weihte der Speyerer Bischof Nikolaus von Weis in
Limburgerhof eine Kapelle für die Familie des Adalbert,
Freiherr Waldner von Freundstein, im Aussichtsturm des Parks.
Die katholischen Bewohner Limburgerhofs wurden ursprünglich
von der Pfarrei Schifferstadt betreut.
Schon im Jahr
1909 bemühte sich das bischöfliche Ordinariat in Speyer bei
der Werksleitung der BASF um die Errichtung eines eigenen
Bethauses. Im gleichen Jahr gab die Werksleitung ihre Absicht
bekannt, ein Bethaus zur gemeinschaftlichen Benutzung für ihre
protestantischen und katholischen Arbeiter zu errichten, das
am 8. Oktober 1911 eingeweiht werden konnte. Das kleine
Türmchen hatte aber einen so engen Durchmesser, dass selbst
das kleine Glöckchen nicht geläutet werden konnte. Die BASF
sorgte für die Inneneinrichtung: Altäre, Bänke, Orgel und
Glocke. Außerdem kam sie für die Besoldung des Organisten und
des Sakristans auf.
Eine selbständige katholische
Pfarrei wurde im Jahr 1922 errichtet. Die katholische Kirche
wurde im Jahr 1935 errichtet. Pfarrer Johannes Fink brachte
die Pläne zum Bau einer katholischen Pfarrkirche zum
Abschluss. Im Oktober 1935 wurde der erste Spatenstich
vorgenommen, sodass am 7. März 1937 die Kirche durch Bischof
Ludwig Sebastian konsekriert werden konnte.
Mennonitengemeinde
Die erste öffentliche
Bekundung religiösen Lebens war der Mennonitentag im August
1826 auf dem Kohlhof. Um 1790 wurde nach langen Verhandlungen
die Genehmigung für den Bau eines Bethauses für die damals 70
Mennoniten erteilt. Im Jahr 1887 wurde dann die heutige Kirche
gebaut. 1985 wurde diese durch ein Gemeindehaus ergänzt. Heute
besteht die Gemeinde aus 89 Mitgliedern, sie gehört über die
Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitengemeinden zur
Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland.
Seit 1833 wird gemeinsam mit der Mennonitengemeinde in
Friedelsheim die Anstellung eines hauptamtlichen Predigers
gemeinsam geregelt.
In Limburgerhof steht im Ortsteil
Kohlhof die einzige Mennonitenkirche im Rhein-Pfalz-Kreis.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie durch
Granatsplitter getroffen. Nach dem 1743 erlassenen Verbot,
Mennoniten weiterhin auf lutherischen oder reformierten
Friedhöfen zu beerdigen, richtete die mennonitische Gemeinde
einen eigenen Friedhof ein.
Weitere religiöse
Gemeinden/Gruppen
Neuapostolische Kirche
Christengemeinde ARCHE Kirche Jesu Christi der Heiligen der
letzten Tage
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Limburgerhof aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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