Kreisinformation
Rhein-Pfalz-Kreis
Der Rhein-Pfalz-Kreis (bis zum 31. Dezember 2003 Landkreis
Ludwigshafen) ist eine Gebietskörperschaft im Südosten von
Rheinland-Pfalz in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sitz der
Kreisverwaltung ist die kreisfreie Stadt Ludwigshafen am
Rhein, die nicht Teil des Landkreises ist.
Bevölkerungsreichste Kommune ist die verbandsfreie Stadt
Schifferstadt.
Geografie
Geografische Lage
Der Rhein-Pfalz-Kreis liegt im Rheingraben (Oberrheinische
Tiefebene).
Nachbarkreise
Durch seine Lage
innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar mit vielen
benachbarten kreisfreien Städten und der angrenzenden Lage am
Rhein, ist der Rhein-Pfalz-Kreis von vielen unterschiedlichen
Gebietskörperschaften umgeben, die zudem drei Bundesländern
angehören.
Innerhalb des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
grenzt der Landkreis an folgende Gebietskörperschaften (im
Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Kreisfreie Stadt Worms,
Kreisfreie Stadt Frankenthal (Pfalz), Kreisfreie Stadt
Ludwigshafen am Rhein, Kreisfreie Stadt Speyer, Landkreis
Germersheim, Landkreis Südliche Weinstraße, Kreisfreie Stadt
Neustadt an der Weinstraße, Landkreis Bad Dürkheim.
Im
Osten bildet der Rhein die Landesgrenze zu den Bundesländern
Hessen und Baden-Württemberg, mit Ausnahme der
linksrheinischen Kollerinsel, die zu Baden-Württemberg gehört.
Beginnend im Norden grenzt der Landkreis an den Landkreis
Bergstraße (in Hessen), den Stadtkreis Mannheim, den
Rhein-Neckar-Kreis und den Landkreis Karlsruhe (alle in
Baden-Württemberg).
Klima
Es herrscht ein sehr
mildes Klima. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt
weniger als 500 mm. Im Sommer ist es oft heiß und schwül, dazu
gibt es häufig starke Gewitter. Im Winter ist die Region
schneearm.
Geschichte
Im Jahre 1886 wurde das
Bezirksamt Ludwigshafen gegründet. Dieser Gründungsakt war
eine der letzten Amtshandlungen des bayerischen Königs Ludwig
II. Da die Bevölkerung im damaligen Bezirksamtes Speyer stark
angewachsen war, war eine Teilung dieses Bezirksamtes
notwendig geworden. Am 1. März 1920 wurde die Stadt
Ludwigshafen am Rhein aus dem Bezirksamt Ludwigshafen
ausgegliedert und erhielt den Status einer kreisunmittelbaren
Stadt,[2] ab 1935 Stadtkreis genannt. Aus dem Bezirksamt
Ludwigshafen am Rhein ging 1939 der gleichnamige Landkreis
hervor.
Die Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz vom 7.
Juni 1969 brachte einen vollkommenen Neuzuschnitt des
Landkreises. Der alte Landkreis wurde mit
allen
Gemeinden des aufgelösten Landkreises Speyer den Gemeinden
Beindersheim, Bobenheim am Rhein, Großniedesheim, Heßheim,
Heuchelheim bei Frankenthal, Kleinniedesheim, Lambsheim,
Maxdorf und Roxheim des aufgelösten Landkreises Frankenthal
(Pfalz) sowie den Gemeinden Birkenheide und Rödersheim des
aufgelösten Landkreises Neustadt an der Weinstraße zu einem
neuen Landkreis Ludwigshafen zusammengeschlossen, wobei
Rödersheim mit Alsheim-Gronau zur Ortsgemeinde
Rödersheim-Gronau vereinigt wurde. Die Ortsgemeinde Ruchheim
schied am 16. März 1974 aus dem Landkreis aus und wurde in die
kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein eingegliedert.
Am 19. Mai 2003 beschloss der Kreistag bei fünf Gegenstimmen,
den Landkreis in „Rhein-Pfalz-Kreis“ umzubenennen. Laut einer
Umfrage der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ waren 70 Prozent der
Bürger gegen eine Änderung. Der von Landrat Werner Schröter
vorangetriebene Namenswechsel sollte eine bessere Vermarktung
für landwirtschaftliche Produkte, intensivere Werbung für
gastronomische Angebote und eine stärkere Identifikation der
Kreisbewohner bewirken. Am 27. August 2003 wurde die
Namensänderung vom Mainzer Innenministerium genehmigt. Die
entsprechende Urkunde nahm Landrat Schröter am 28. Oktober
2003 in Mutterstadt aus den Händen von Innenminister Walter
Zuber entgegen. Die Änderung wurde am 1. Januar 2004 wirksam.
Konfessionsstatistik
Gemäß dem Zensus 2011 waren
36,9 % römisch-katholisch, 32,6 % der Einwohner evangelisch
und 30,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen
Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Ende März
2023 waren von den Einwohnern 28,6 % katholisch, 24,5 %
evangelisch und 47,0 % waren konfessionslos oder gehörten
einer anderen Glaubensgemeinschaft an. Der Anteil der
Protestanten und Katholiken ist demnach gesunken. In
Rhein-Pfalz Kreis stellt die Gruppe derjenigen die Mehrheit,
die einer sonstigen oder keiner öffentlich-rechtlichen
Glaubensgemeinschaft angehört.
Wappen und Flagge
Der Rhein-Pfalz-Kreis führt ein Wappen sowie eine Hiss-
und Bannerflagge.
Blasonierung: „Im schräglinks durch
einen silbernen Wellenbalken geteilten Schild nach oben rechts
in Schwarz ein goldener, rotbewehrter, nach links schreitender
Löwe, links unten in Blau ein silbernes schwebendes Kreuz,
aufgelegt ein rotes Herzschild mit zwei goldenen
Seerosenblättern, an sich zweimal kreuzenden Stängeln.“
Wappenbegründung: Der Pfälzer Löwe steht für die
kurpfälzischen Gebiete des Kreises und das Kreuz steht für die
Gebiete des ehemaligen Hochstifts Speyer. Die Seerosenblätter
symbolisieren die Auenlandschaft südlich von Ludwigshafen, der
Wellenbalken den Rhein. Das Wappen wurde am 18. Januar 1971
genehmigt und am 28. Oktober 1977 farblich verändert.
Kreispartnerschaften
1964 mit Schnals und Naturns in
Südtirol, Italien. Der Kreis Speyer brachte die
Partnerschaften mit Schlanders und Martell, ebenfalls in
Südtirol, mit ein. 1983 mit Kinyami, Ruanda Nach der
Wiedervereinigung entstand mit dem Saalkreis in Sachsen-Anhalt
eine Partnerschaft 1991 mit Radviliškis in Litauen 2002
mit dem Kreis Opole in Polen.
Wirtschaft und
Infrastruktur
Wirtschaft
Die Kaufkraft der
Kreisbevölkerung liegt um 16 Prozent über dem
Bundesdurchschnitt. Nur vier Prozent der Bruttowertschöpfung
machen noch die Landwirtschaft aus. Wegen der
überdurchschnittlich guten Anbaubedingungen hat das
Kreisgebiet überregionale Bedeutung als „Gemüsegarten
Deutschlands“.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der
Rhein-Pfalz-Kreis Platz 194 von 402 Landkreisen,
Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und
zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko
Mix“ für die Zukunft.
Verkehr
Haltepunkt
Schifferstadt Süd: Die verbandsfreie Stadt Schifferstadt
besitzt als einzige Kommune im Rhein-Pfalz-Kreis im
Stadtgebiet zwei Bahnstationen Durch das Kreisgebiet führen
die Bundesautobahnen 6 (Saarbrücken–Mannheim), 61
(Speyer–Koblenz), 65 (Karlsruhe–Ludwigshafen) und 650 (Bad
Dürkheim–Ludwigshafen). Ferner durchziehen mehrere
Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B
9 (Wörth am Rhein–Kleve), sowie als Schifffahrtsweg der Rhein.
Das Gebiet des Kreises ist auch relativ gut durch
Schienenstrecken erschlossen. Im Kreisgebiet liegen sechs
Stationen der S-Bahn RheinNeckar.
Bildung
Der
Kreis beherbergt die größte Kreisvolkshochschule von
Rheinland-Pfalz. Außerdem gibt es eine Kreismusikschule, zwei
Gymnasien, eine Integrierte Gesamtschule und drei Realschulen.
Kultur und Freizeit
Sport
Für den
Breitensport stehen vier Hallenbäder, Badeseen und weitere
Sportstätten bis zum Golfpark Kurpfalz (bei Limburgerhof) zur
Verfügung.
Zu den herausragenden Sportvereinen gehören
die Ringer vom VfK Schifferstadt und die Gewichtheber vom AC
Mutterstadt.
Camping
In den Rheinauen befindet
sich das mit 123 Hektar Fläche umfangreichste Campinggebiet
Deutschlands. Nahezu 5000 Stellplätze für Wohnwagen sind
dauerhaft vermietet.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2022)
Verbandsfreie
Gemeinden/Städte
Bobenheim-Roxheim 10.062 Einwohner 20,5
km² Böhl-Iggelheim 10.583 Einwohner 32,8 km²
Limburgerhof 11.669 Einwohner 9,0 km² Mutterstadt 13.139
Einwohner 20,5 km² Schifferstadt, Stadt 20.615 Einwohner
28,0 km²
Verbandsgemeinden mit ihren
verbandsangehörigen Gemeinden (Die Sitze der
Verbandsgemeinden sind mit * markiert)
Verbandsgemeinde
Dannstadt-Schauernheim 13.705 Einwohner 33,2 km²
Dannstadt-Schauernheim * 7500 Einwohner 15,3 km²
Hochdorf-Assenheim 3271 Einwohner 9,7 km² Rödersheim-Gronau
2934 Einwohner 8,2 km²
Verbandsgemeinde
Lambsheim-Heßheim 17.182 Einwohner 37,7 km²
Beindersheim 3359 Einwohner 5,7 km² Großniedesheim 1370
Einwohner 3,8 km² Heßheim 3174 Einwohner 5,8 km²
Heuchelheim bei Frankenthal 1266 Einwohner 5,8 km²
Kleinniedesheim 936 Einwohner 3,9 km² Lambsheim * 7077
Einwohner 12,8 km²
Verbandsgemeinde Maxdorf 12.894
Einwohner 16,9 km²
Birkenheide 3134 Einwohner 2,9 km²
Fußgönheim 2535 Einwohner 6,7 km² Maxdorf * 7225 Einwohner
7,4 km²
Verbandsgemeinde Rheinauen 24.371 Einwohner
51,3 km²
Altrip 7728 Einwohner 10,5 km² Neuhofen
7205 Einwohner 12,3 km² Otterstadt 3478 Einwohner 15,6 km²
Waldsee * 5960 Einwohner 12,9 km²
Verbandsgemeinde
Römerberg-Dudenhofen 21.701 Einwohner 55 km²
Dudenhofen
* 6008 Einwohner 13 km² Hanhofen 2599 Einwohner 5,8 km²
Harthausen 3187 Einwohner 8,4 km² Römerberg 9907 Einwohner
27,9 km²
Ehemalige Gemeinden
Alsheim-Gronau, am
7. Juni 1969 zu Rödersheim-Gronau Assenheim, am 7. Juni
1969 zu Hochdorf-Assenheim Böhl, am 7. Juni 1969 zu
Böhl-Iggelheim Dannstadt, am 7. Juni 1969 zu
Dannstadt-Schauernheim Hochdorf, am 7. Juni 1969 zu
Hochdorf-Assenheim Iggelheim, am 7. Juni 1969 zu
Böhl-Iggelheim Maudach, am 1. April 1938 zu Ludwigshafen
Oggersheim, am 1. April 1938 zu Ludwigshafen Rheingönheim,
am 1. April 1938 zu Ludwigshafen Ruchheim, am 16. März 1974
zu Ludwigshafen Schauernheim, am 7. Juni 1969 zu
Dannstadt-Schauernheim
Kfz-Kennzeichen
Am 1.
Juli 1956 wurde dem Landkreis Ludwigshafen am Rhein bei der
Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das
Unterscheidungszeichen LU zugewiesen. Es wird in der
kreisfreien Stadt Ludwigshafen am Rhein durchgängig bis heute
ausgegeben. Für den Landkreis hingegen gilt seit dem 27. Juli
2005 das neue Unterscheidungszeichen RP.
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