Fitness, Wellness & Freizeit
Was ist Fitness?
„Survival of the Fittest“ bedeutet im Sinne der Darwin’schen Evolutionstheorie das Überleben der bestangepassten Individuen. Von einem Minimum an Bewegung bis hin zum Krafttraining - es gibt eigentlich eine Menge von Definitionen. Grundsätzlich gilt jedoch auch heute noch die Aussage von Sebastian Kneipp: Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.
Fitnesstraining kann bereits im Alltag beginnen. Es liegt an jedem einzelnen Rolltreppen und Fahrstühle zu meiden und auch das Auto für kürzere Strecken einmal stehen zu lassen. Denn der Begriff „Fitness“ hat einen breit gefächerten Sinn und richtet sich eigentlich nach den Gegebenheiten des einzelnen Menschen.
Und – für einen Bewegungsmuffel ist Treppensteigen schon ein Viel an Bewegung! Somit gelten für einen bewegungsfreudigen Menschen andere Maßstäbe als für eher bequeme Menschen. Gleich ist jedoch das Ziel - Übergewicht zu reduzieren und dadurch Krankheiten wie das Herzinfarktrisiko, Bluthochdruck zu mindern und den ganzheitlichen Zustand von körperlicher Verfassung und Gesundheit zu verbessern.
Denn unter Fitness wird im Allgemeinen das körperliche und geistige Wohlbefinden verstanden, Konzentration und Lernfähigkeit werden gesteigert und Menschen, die sich „Fit“ halten sind gesünder und leben, statistisch gesehen, länger.
Fitness-Berufe
Die Fitnesswelle, die in den 80’er Jahren noch einmal boomte, brachte natürlich auch neue und interessante Trendberufe mit sich. Neben dem traditionellen Turn- bzw. Sportlehrer und dem Trainer gibt es heute Berufe vom Fitnesstrainer mit Lizenz bis hin zum Fitness-Ökonom. All diese Berufe vermitteln im klinischen und privaten Bereich Möglichkeiten sich gesund zu halten oder das Wohlbefinden für Körper und Geist zu steigern.
Neben den A / B-Lizenz Trainern und den Trainern für die unterschiedlichsten Fachrichtungen wie z.B. Cardio oder Kraft- und Leistungsdiagnostik, sind auch Sport- und Fitnesskaufleute bei ganz verschiedenen Unternehmensgruppen tätig, die sich mi diesem Thema befassen. Nach der 3-jährigen Ausbildung sind mögliche Einsatzgebiete: Sportverbände, Fitnessstudios, Golfplätze, Sportschulen, Tourismuszentralen, Rehakliniken, sowie alle weiteren Institutionen in dieser Branche.
Zu den Schwerpunkten der Fitnesskaufleute gehören unter anderem
~ Information und Beratung von Mitgliedern/Kunden
~ Konzeptionen von Sportangeboten
~ Organisatorische Abläufe des Betriebes sowie die Koordination
~ Beschaffung und Wartung von Sportgeräten
~ kaufmännische Aufgabe wie Kalkulation, Analytik, Vertragswesen
Durch ein 3-jähriges Fernstudium mit gleichzeitiger Praxis in z.B. einem Fitnessstudio erreicht man den Abschluss als „Bachelor in Fitnessökonomie“ und kann dann zuständig für Konzeption, Management oder Sportprogramme in den entsprechenden Unternehmen tätig sein.
Fitnesstraining – der neue Volkssport
Die erste Fitnessbewegung kam Ende des 19. Jahrhundert auf. Durch die zunehmende Industrialisierung kam der Trend auf, sich an der frischen Luft oder am offenen Fenster zu bewegen. Damals nannte man die heutigen Fitnesscenter Kraft- oder Kunststätten, Licht- oder Luftbäder. Dort wurde jedoch (gemäß der Zeit) streng nach Geschlecht getrennt trainiert.
Dieser neue sportliche Ansatz kam von den Sanatorien direkt in die Wohnzimmer. Es verbreiteten sich Systeme für das Heimturnen. Die uns heute bekannte Fitnessbewegung entwickelt sich stetig seit den 1960’er Jahren. Von den USA importiert gewann diese Trend immer weiter an Beliebtheit. Arnold Schwarzenegger und Jane Fonda zählen noch heute zu den beliebtesten Ikonen der Fitnessbewegung.
Durch zahlreiche Anleitungen per Video brachten sie die Übungen in die deutschen Fitnessstudios aber auch in die Wohnzimmer. Aus diesem kontinuierlich wachsenden Markt mit Gesundheit und körperlichem Wohlbefinden entstand in den 80’er Jahren nochmals ein regelrechter Boom. Die damals rasant steigenden Zahlen der Studios, auch liebevoll Muckibude genannt, sind heute meistens in Ketten organisiert. Aber auch ohne Center oder Kurse sind die Menschen immer mehr am Joggen, Radeln, Wandern oder Walken. Denn eins bleibt für alle gleich. Bewegung tut gut!
Kinder-Fitness ersetzt das Klettern auf Bäume . . .
Aber auch hier geht wie in vielen Bereichen die Schere weit auseinander. Zum einen gibt es immer mehr Übergewichtige Kinder mit akutem Bewegungsmangel und auf der anderen Seite gibt es die Kinder und Jugendlichen, die einem makellosen Ideal entgegeneifern.
Der Zuwachs in beiden Gruppen ist beängstigend. Verantwortlich für beide Seiten ist wohl auch der Umgang mit den neuen Medien, der zum einen das Freizeitverhalten verändert und zum anderen die Welt der schlanken, der schönen präsentiert.
Dies, kombiniert mit dem Wandel sich nicht mehr zwanglos zum Spielen zu treffen sondern sich immer für alles verabreden zu müssen, bedingt diese Veränderung. Was auch bei Kindern und Jugendlichem immer mehr fehlt, ist die natürliche Bewegung im Alltag. Der Schulsport könnte den Kindern und Jugendlichen ein gesundes Körpergefühl genauso vermitteln wie das Bewusstsein für eine sinnvolle Bewegung.
Doch in den pädagogischen Plänen ist dafür nicht genug Zeit vorgesehen obwohl nachgewiesen ist, dass bereits 2 sinnvoll genutzte Sportstunden pro Woche mit gezielten Trainingseinheiten beachtliche Resultate zeigen.
Aber auch durch das Elternhaus gibt es gravierende Unterschiede. Nicht nur die fehlende Zeit, wenn beide Elternteile arbeiten gehen ist hier maßgeblich sondern auch das, was die Eltern ihren Kindern vorleben. Sich am Wochenende zusammen draußen zu bewegen wie z.B. durch Ball-, Rad- oder Laufsport kann genauso spannend sein wie der Aufenthalt in einem Fitnessstudio, in dem für alle Altersgruppen geeignete Kurse angeboten werden.
Bis zum Ende des Grundschulalters werden das Klettern an nicht zu hohen Geräten empfohlen sowie Zirkeltraining und Ballspiele. Anschließend können Sportarten angeboten werden wie Turnen, Tennis, Schwimmen oder Fußball die schon mit den ersten Leistungsanreize verbunden sein sollten.
Wichtig ist, das gerade bei Kindern und Jugendlichen durch ein ausreichendes Angebot an Bewegung Übergewicht, Haltungsschäden und Konzentrationsstörungen entgegengewirkt wird. Dies gelingt aber nur, wenn Eltern, Schule und auch die Kinder gewillt sind etwas zu ändern – sportlich aktiv sein für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist!
Erstattung von Gebühren
Die Neufassung des Paragraphen § 20 Abs. 1 bis 3 Sozialgesetzbuch Fünf (SGB V) gibt den Krankenkassen einen größeren Handlungsspielraum für Maßnahmen zur Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Zur Primärprävention zählen Maßnahmen und Verhaltensweisen, die zu Verhinderung von Krankheiten und zur Erhaltung der Gesundheit dienen. Ziel ist hier also die Verbesserung des Gesundheitszustandes der durch die mögliche Kostenübernahme der Krankenkassen Chancengleich sein soll. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind besteht auch die Möglichkeit zur Bezuschussung oder Kostenübernahme von Fitnesskursen - 80-100%, jedoch nicht mehr als 75€ pro Jahr.
Wichtig ist hier, sich die Maßnahme vorher genehmigen zu lassen da verschiedene Kurse und Trainer die Anerkennung durch die jeweilige Krankenkasse benötigen. Fitnessstudios, Veranstalter oder Trainer stellen dann die nötigen Bestätigungen über die regelmäßige Teilnahme aus, die anschließend zur Kostenrückerstattung eingereicht werden können. Die Bedingungen zur Kostenübernahme sind oft sehr unterschiedlich. Der Vergleich lohnt sich genauso wie die vorherige Absprache über die Kostenübernahme mit der zuständigen Krankenkasse.
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