Worms
Herzlich willkommen auf der Seite über
Worms. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
108,73 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von
Worms liegt momentan
bei ungefähr 84.646 (31. Dez. 2022) womit die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei
778 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen WO. Zu erreichen
ist die Gemeinde auch über die Domain
www.worms.de.
Auf dieser Seite über Worms finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Worms, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über
www.worms.de. Erreichen können Sie Worms über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel
lautet 07 3 19 000.
Die Gemeinde Worms liegt auf einer Höhe von
100 Metern über dem
Meeresspiegel.

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Worms (Sonderangebote Worms).

Worms (lat. Wormatia, Borbetomagus oder Civitas Vangionum;
auch Worms am Rhein; abgekürzt Worms/Rh.; inoffiziell
Nibelungenstadt) ist eine kreisfreie Stadt am linken Rheinufer
im Südosten von Rheinland-Pfalz. Das Mittelzentrum mit
Teilfunktionen eines Oberzentrums liegt sowohl am Rand der
Metropolregion Rhein-Neckar als auch der des
Rhein-Main-Gebiets. Aufgrund dieser Lage wird es gleichzeitig
der Planungsregion Rheinhessen-Nahe und der Metropolregion
Rhein-Neckar (in der die Planungsregion Rheinpfalz aufgegangen
ist) zugeordnet.
Die von den Kelten gegründete heutige
Mittelstadt wetteifert mit Augsburg, Trier und Kempten um den
Titel der ältesten Stadt Deutschlands. Worms ist der deutsche
Vertreter im Most Ancient European Towns Network (Arbeitskreis
der ältesten Städte Europas).

Bekannt ist Worms auch als Nibelungen- und
Lutherstadt und für seinen christlichen Dom. Dieser ist neben
dem Mainzer und dem Speyerer Dom einer der drei romanischen
Kaiserdome in Deutschland. Worms (jiddisch ווירמייזא Wermajze)
war seit dem 12. Jahrhundert bis etwa zur Mitte des 14.
Jahrhunderts eine von drei SchUM-Städten und ein Zentrum
aschkenasisch-jüdischer Kultur im deutschsprachigen Raum.

Geographie
Geographische Lage
Worms liegt
im Ostteil von Rheinland-Pfalz in der Oberrheinischen
Tiefebene. Es befindet sich im Südostteil der Region
Rheinhessen zwischen Mainz (ca. 40 Kilometer nördlich) und
Ludwigshafen (ca. 20 Kilometer südlich) am linken, westlichen
Rheinufer. Im nördlichen Stadtgebiet mündet die Pfrimm in den
Rhein. Die südlichen Stadtteile werden vom ebenfalls in diesen
Strom mündenden Eisbach (hier auch Altbach genannt)
durchflossen. Im äußersten Südosten der Stadt verläuft der
Unterlauf des Eckbachs, der ebenfalls in den Rhein fließt.

Im Südwesten von Worms, 15 km entfernt, liegen die
Ausläufer des Pfälzerwalds, im Westen die Hügellandschaft des
Wonnegaus, jenseits des Rheins schließt sich an die Ebene der
hessische Teil des Odenwalds an.
Die niedrigste Stelle
von Worms liegt mit 86,5 m ü. NHN beim nördlichen Stadtteil
Ibersheim auf der ehemaligen Flussinsel Ibersheimer Wörth, die
höchste Stelle befindet sich mit 167 m an der westlichen
Stadtgrenze zwischen dem Stadtteil Pfeddersheim und dem
westlich angrenzenden Nieder-Flörsheim unmittelbar an der
Nieder-Flörsheimer Straße (Landesstraße 443).

Einzugsgebiet
Als Mittelzentrum ist Worms dem Wonnegau
mit den Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Wonnegau direkt
zugeordnet. Zum Einzugsgebiet der Stadt gehören ferner Teile
des Hessischen Rieds sowie der nördlichen Vorderpfalz.
Worms liegt im Norden der Metropolregion Rhein-Neckar
beziehungsweise im Südwesten des Rhein-Main-Gebiets und gilt
aufgrund seiner Lage gleichzeitig als Bindeglied zwischen
diesen Verdichtungsräumen. Deshalb gehört die Stadt
raumplanerisch sowohl zur Planungsregion Rheinhessen-Nahe als
auch zur Planungsregion Rheinpfalz, die vom Verband Region
Rhein-Neckar planerisch betreut wird.

Stadtgliederung
Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen
gegliedert. Die 13 eingemeindeten Stadtteile
(Untergliederungen der Stadtbezirke 4 bis 7), die gleichzeitig
neben der zentralen Gemarkung Worms Gemarkungen bilden,
besitzen als Ortsbezirke jeweils Ortsbeirat und Ortsvorsteher.
Klima
Worms gehört zu der Klimazone der
Mittelbreiten und befindet sich im Übergangsbereich vom See-
zum Kontinentalklima. Aufgrund seiner Lage in der
Oberrheinischen Tiefebene zwischen Pfälzerwald und Donnersberg
im Westen sowie Bergstraße und Odenwald im Osten ist Worms
einer der wärmsten und trockensten Orte Deutschlands.

Lufttemperatur
Das langjährige Mittel der
Lufttemperatur des Zeitraums 1951 bis 1980 beträgt 10,3 °C. In
den vergangenen Jahren wurde eine Steigerung des Jahresmittels
der Lufttemperatur beobachtet. So betrug im Jahr 2008 die
gemittelte Lufttemperatur an der Hagenstraße 12,2 °C, während
im gleichen Zeitraum fünf Kilometer weiter westlich in
Worms-Leiselheim eine gemittelte Lufttemperatur von 11,3 °C
gemessen wurde. Die Lufttemperatur betrug für das Jahr 2007
(gemittelt) an der Hagenstraße 12,7 °C und in Leiselheim 11,7
°C. Der höhere Durchschnittswert von +1K der
Jahresmitteltemperatur an der Hagenstraße im Vergleich zur
Wetterstation Worms-Leiselheim basiert hauptsächlich auf den
meist wärmeren innerstädtischen Temperaturwerten. In Worms ist
der wärmste Monat aktuell Juli mit 24 Grad Celsius
Tagestemperatur. Dagegen ist der kälteste Monat Januar mit
durchschnittlich 3 Grad Celsius. Die Tageshöchstwerte im
Jahresmittel in Worms liegen bei 14 Grad Celsius. In der Nacht
liegt der Durchschnitt bei 4 Grad Celsius.

Niederschlag
Die gemittelte Niederschlagsmenge des Zeitraums von 1961
bis 1990 beträgt 608 mm. Der Niederschlag fällt vor allem in
den Monaten Mai, Juni und Juli. Im Jahr 2008 betrug der
Jahresniederschlag an der Hagenstraße 492,2 mm, während im
gleichen Zeitraum fünf Kilometer weiter westlich in
Worms-Leiselheim ein Jahresniederschlag von 529,4 mm gemessen
wurde.

Die Niederschlagsmengen betrugen für das Jahr
2007 (gemittelt) – Hagenstraße 545,8 mm – Leiselheim 622,6 mm.
Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel
der in Deutschland erfassten Werte. An 23 % der Messstationen
des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte
registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten
Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 2-mal mehr
Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren
verhältnismäßig stark. An 69 % der Messstationen in
Deutschland werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen
registriert.

Sonnenscheindauer
Das langjährige
Mittel (1951–1980) beträgt 1709,7 Stunden. In den vergangenen
Jahren wurde in Leiselheim eine Steigerung des Jahresmittels
der Sonnenstunden beobachtet. Im Jahr 2007 gab es 2007 Std.
Sonne, eine Abweichung zum langjährigen Mittel von + 297,3
Std. bzw. + 17,4 %, im Jahr 2008 wurden 1886 Stunden
ermittelt. Das ist eine Abweichung zum langjährigen Mittel von
+ 176,3 Std. bzw. + 10,3 %. In den Jahren 2009 und 2010 waren
die Abweichungen noch markanter, + 343,3 Std. bzw. + 20,1 %
(2009) und + 357,3 Std. bzw. + 20,9 % im Jahr 2010. Aktuell
liegt die Sonnenscheindauer bei ca. 4 Stunden pro Tag.

Geschichte
Die älteste überlieferte Form des
Ortsnamens (Borbetomagus oder Bormetomagus) ist keltischen
Ursprungs und wird auf einen Begriff für Wasser oder Quelle
beziehungsweise die davon abgeleiteten Namen eines Gottes
Bormo oder eines Flüsschens zurückgeführt. In der
latinisierten Endung -magus hat sich das keltische Wort für
Feld, Wiese, Ebene, erhalten. Der Name würde also Quellenfeld,
Feld des Bormo oder Feld an der Bormita bedeuten.[9] Das
nachmalige Worms wurde Hauptort des halbautonomen
Verwaltungsbezirks (lat. Civitas) Civitas Vangionum. Dieser
war nach dem hier seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert
ansässigen Stamm der Vangionen benannt. Vangionen nannten sich
die Wormser noch bis in das 16. Jahrhundert.

Von dieser
Bezeichnung ist der Name Wangengau für die Umgebung von Worms
abgeleitet, der dann vom Volksmund in das verständlichere
Wonnegau umgesetzt wurde. Der deutsche Name Worms, wie die
Stadt seit dem 6./7. Jahrhundert heißt, geht jedoch auf das
gallo-keltische Borbetomagus/Bormetomagus zurück. Durch einen
späteren Lautwandel wurde das anlautende B zu W. So wandelte
sich Borbetomagus in der Sprache der germanischen Siedler im
Frühmittelalter schließlich zu Warmazfeld, Warmazia/Varmacia,
Wormazia/Wormatia und am Ende zu Worms. Die lateinische Form
Wormatia ist im alten hebräischen Namen der Stadt, die im
Mittelalter eine bedeutende jüdische Gemeinde aufwies,[10] als
Warmaisa (hebräisch וורמש) noch erhalten.

Stadtentstehung bis zum 9. Jahrhundert
Das Stadtgebiet
von Worms wurde erstmals in der Jungsteinzeit (Neolithikum)
etwa um 5000 v. Chr. von Ackerbauern und Viehzüchtern
besiedelt. Während die ältere Forschung eine sehr hohe
Siedlungskontinuität für den Bereich von Worms seit dieser
Zeit postulierte, die sich auch in einem bereits frühzeitig
funktionierenden Markt- und Verkehrswesen niedergeschlagen
habe, gehen neuere Publikationen von einem Wechsel zwischen
besiedelten und siedlungsfreien Phasen aus. Letztmals wird für
die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. für Worms und
Rheinhessen eine mindestens 60 Jahre dauernde weitgehende
Siedlungsleere angenommen.

Auf der unscheinbaren Anhöhe
Adlerberg am Rhein im Süden von Worms wurden von 1896 bis 1951
insgesamt 25 Gräber aus verschiedenen Zeiten entdeckt. Davon
stammen nach heutiger Kenntnis acht Gräber von der
Adlerbergkultur (etwa 2300/2200–1800 v. Chr.) aus der
Frühbronzezeit. Um die Erforschung dieser Funde hat sich der
Wormser Arzt Karl Koehl verdient gemacht, auf den der Begriff
„Adlerbergkultur“ zurückgeht.

Seit augusteischer Zeit
(31 v. Chr. bis 14 n. Chr.) gehörten Worms und sein Umland zum
römischen Herrschaftsgebiet. Ab Beginn des 1. Jahrhunderts n.
Chr. bis etwa 85 n. Chr. existierte auf dem Boden des heutigen
Worms ein römischer Militärstützpunkt. Die zugehörige
Zivilsiedlung mit dem aus dem Keltischen stammenden Namen
Borbetomagus wurde Hauptort der Civitas Vangionum und
entwickelte städtische Strukturen.
In fränkischer Zeit
setzt die gesicherte Wormser Bischofsliste mit Bischof
Berchtulf ein, der 614 an der Pariser Synode teilnahm. Die
frühen Bischöfe Amandus von Worms († 7. Jahrhundert) und
Rupert von Salzburg († 718) zählen zu den Heiligen der
römisch-katholischen Kirche. Amandus wurde Schutzpatron des
Bistums und der Stadt Worms. Unter den Karolingern bildete
Worms eines der Machtzentren, so dass seine Bischöfe im 8. und
9. Jahrhundert dem Königshof nahestanden. Die alte
Königspfalz, der spätere Wormser Bischofshof, wurde ab dem
Spätmittelalter von den Bischöfen als Bischofsresidenz
genutzt.

Mittelalter
829 und 926 fanden
Reichstage des Franken- bzw. Ostfrankenreiches in Worms statt.
Zu dieser Zeit war Worms, das im 9. Jahrhundert noch eines der
karolingischen Machtzentren gewesen war, durch die fränkische
Reichsteilung schon in eine Randlage gerückt. Auf dem Hoftag
zu Worms im Mai 961 ließ Otto der Große seinen siebenjährigen
Sohn Otto II. zum Mitkönig erheben. Am 2. Februar 965 feierte
Otto I. nach der Rückreise von Italien in Worms den Jahrestag
seiner Kaiserkrönung und im August 966 regelte er in Worms die
Vertretung für die Zeit seiner neuerlichen Abwesenheit. 976
erhielt Otto von Worms das neugeschaffene Herzogtum Kärnten zu
Lehen, das vorher ein Teil Bayerns gewesen war.
Mit den
Saliern begann der Aufstieg der Stadt zu ihrer größten Blüte.
Im Winter 1073/74 blieb sie nach dem anfänglichen Desaster des
Sachsenkriegs auf der Seite König Heinrich IV., vertrieb den
Bischof von Worms, Adalbert II., der auf der Seite der Gegner
des Königs stand aus seinem Bischofssitz und gewährte dem
König den Schutz ihrer Mauern. Dafür erteilte ihr der König am
18. Januar 1074 Zollfreiheit für eine Reihe von Orten im
Reich.

Der König übernahm in der Folge in Worms
faktisch die Stadtherrschaft und hielt sich oft hier auf. 1076
fand so hier auch ein Hoftag statt, auf dem Heinrich IV. Papst
Gregor VII. für abgesetzt erklärte und dafür umgehend mit dem
Kirchenbann belegt wurde – eine der Folgen dieser Ereignisse
war dann der Gang nach Canossa.
1122 wurde in Worms das
nach der Stadt benannte Wormser Konkordat geschlossen. In
dieser Zeit bildet sich die städtische Verfassung mit einem
selbständig agierenden Stadtrat als Vertreter der Bürgerschaft
heraus. Nach dem Untergang der Salier 1125 verbanden sich auch
die Staufer eng mit der Stadt. 1184 räumte Kaiser Friedrich
Barbarossa der Stadt umfangreiche Freiheitsrechte ein, was als
Begründung der Reichsstadt gelten kann.

Das 12. Jahrhundert
war dann vom beginnenden Streit zwischen dem Bischof und dem
Stadtrat um die faktische Herrschaft über die Stadt geprägt –
ein Konflikt, der bis ins 16. Jahrhundert andauern sollte, aus
dem die Stadt aber letztendlich als Gewinnerin hervorging:
1489 entschied Kaiser Friedrich III., dass die Stadt zu einem
Huldigungseid gegenüber dem Bischof nicht (mehr) verpflichtet
sei. 1494 huldigte die Stadt König Maximilian I. Spätestens zu
diesem Zeitpunkt war Worms Freie Reichsstadt.
Frühe
Neuzeit
1495 fand unter König Maximilian erneut ein
Reichstag statt, auf dem die Reichssteuer, das
Reichskammergericht und das Fehdeverbot des Ewigen
Landfriedens eingeführt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte die
Stadt den Höhepunkt ihrer wirtschaftlichen Blüte schon
überschritten. Der Bürgeraufstand 1512/13 und die Fehde mit
Franz von Sickingen zwischen 1515 und 1519 zerrütteten die
Finanzen der Stadt weiter. Faktisch war die Stadt zwar eine
freie Reichsstadt, aber dem Bischof und der Geistlichkeit, die
nach verschiedenen Schätzungen zwischen 30 und 50 % der
Stadtbevölkerung ausmachten (wobei Gesinde und Dienstpersonal
mitgezählt sind), war es in zähen Verhandlungen gelungen,
derart viele Sonderrechte durchzusetzen, dass der
Handlungsspielraum des Stadtrats eng begrenzt war. Außerdem
war im Laufe des 15. Jahrhunderts der Einfluss der
kurpfälzischen Rheingrafen auf die Stadt stark gestiegen.
Zeitweise waren der Wormser und der Speyerer Bischofsstuhl von
Brüdern des Pfalzgrafen besetzt.
Wie in vielen anderen
Städten breitete sich auch in Worms, besonders im geistig
freien Stadtklima, das neue Gedankengut der Reformation früh
und schnell aus. In diesem Zusammenhang wichtig war der 1521
abgehaltene Reichstag zu Worms, auf dem Martin Luther seine
Schriften und reformatorischen Kenntnisse gegen Kaiser Karl V.
verteidigte. Worms wurde zu einem Zentrum und
Experimentierfeld der Reformation: 1524 ist hier erstmals eine
deutsche evangelische Messe gedruckt worden, 1526
veröffentlichte William Tyndale in Worms die erste englische
Version des Neuen Testaments. Der Versuch des Wormser
Stadtrats, in der Zeit des Bauernkriegs 1525 alle
bischöflichen Privilegien zu beseitigen, scheiterte. Worms
wurde aber evangelisch; der Bischof und die Geistlichen
behielten ihre Sonderrechte und den Dom, römisch-katholische
Gläubige konnten jedoch nicht Mitglied im Stadtrat werden.
1659 bot Kurfürst Karl I. Ludwig von der Pfalz der Stadt
an, sie zur Hauptstadt der Kurpfalz zu machen und die
Universität Heidelberg nach Worms zu verlegen. Die Stadt
lehnte dies ab. Den Titel „Hauptstadt der Kurpfalz“ hatten
bereits Heidelberg, Mannheim und Frankenthal. Der Vorschlag
war ein Versuch des Kurfürsten, in der Stadt verstärkt
Einfluss zu gewinnen, was die althergebracht dort
Berechtigten, insbesondere der Rat der Stadt und der Bischof,
nicht gutheißen konnten.
1689 wurde die Stadt im
Pfälzischen Erbfolgekrieg durch Truppen König Ludwig XIV.
zerstört. Ein zeitgenössischer Bericht dazu stammt von Elieser
Liebermann, Sohn von Juspa Schammes, den er bei Herausgabe des
Werkes Ma’asseh nissim seines Vaters als Abschlusskapitel
anfügte.[19] Die Bevölkerung wurde vertrieben, und es dauerte
etwa zehn Jahre, bevor das städtische Leben wieder in Gang
kam.
19. und 20. Jahrhundert
Von 1792 bis 1814
gehörte Worms zur Ersten Französischen Republik und zum Ersten
Kaiserreich, seit 1815 aufgrund des Wiener Kongresses zum
Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt) als Teil der Provinz
Rheinhessen. Der Geometer Konrad Schredelseker erarbeitete
1809 bis 1810 den ersten Katasterplan von Worms „Atlas
géometrique de la ville de Worms.“ 1835 wurden in Rheinhessen
die vier Kreise Mainz, Bingen, Alzey und Worms als staatliche
Verwaltungsbezirke eingerichtet.
Im Zuge der 1874 im
Großherzogtum Hessen nach preußischem Vorbild vorgenommenen
Reform der Kreisverfassung kam es auch zu einer neuen
Kreiseinteilung. Die damals geschaffene Gliederung der Provinz
Rheinhessen in fünf Kreise (Alzey, Bingen, Mainz, Worms,
Oppenheim) hatte mehr als sechs Jahrzehnte Bestand.
Nach der 1937 durchgeführten Aufhebung der drei Provinzen
Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen wurde am 1. November
1938 im Volksstaat Hessen eine einschneidende Gebietsreform
durchgeführt. Im Umkreis von Worms wurden der Kreis Oppenheim
und der Kreis Bensheim aufgelöst. Dabei wurden die
rechtsrheinischen Gemeinden Lampertheim, Bürstadt, Hofheim und
Biblis dem neugeschaffenen Landkreis Worms, der aus dem Kreis
Worms hervorging, angegliedert. Die Städte Mainz und Worms
wurden als Stadtkreise verselbständigt. Diese so geschaffene
Verwaltungsgliederung hatte bis zum Kriegsende 1945 Bestand.
Durch zwei alliierte Bombenangriffe am 21. Februar und 18.
März 1945 wurde die Stadt weitgehend zerstört. Der britische
Luftangriff vom 21. Februar 1945 zielte auf den am Rand der
Innenstadt gelegenen Hauptbahnhof und die südwestlich des
Stadtzentrums gelegenen Chemiefabriken, zerstörte aber auch
weite Teile des Stadtzentrums, darunter auch die 1709–1725 als
„Reformationsgedächtniskirche“ errichtete
Dreifaltigkeitskirche, die bis auf die Außenmauern und Teile
des Turmes komplett ausbrannte. In Brand gesetzt wurde dabei
auch der Wormser Dom. 239 Einwohner starben. Beim
US-amerikanischen Angriff vom 18. März 1945 wurden 141
Personen getötet. Durch die Angriffe wurden etwa 15.000
Einwohner obdachlos. 35 % des Gebäudebestands wurden
vollständig zerstört, weitere 29 % unterschiedlich schwer
beschädigt. Die Innenstadt wurde nach dem Krieg in
größtenteils modernem Stil wieder aufgebaut.
Die
vormalige hessische Provinz Rheinhessen wurde 1946 zum
Regierungsbezirk Rheinhessen des damals neu gegründeten Landes
Rheinland-Pfalz. Von 1968 bis zur Auflösung der
rheinland-pfälzischen Regierungsbezirke 2000 gehörte Worms dem
Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz an.
Juden in Worms
Eine herausragende Stellung nahm die jüdische Gemeinde
ein, die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine der
bedeutendsten im Heiligen Römischen Reich war und zusammen mit
der jüdischen Gemeinde von Mainz und Speyer die sogenannten
SchUM-Städte bildete.
Ab etwa 960 in Worms belegt,
genossen die jüdischen Kaufleute in Worms, die besonders im
Fernhandel tätig waren, seit dem 11. Jahrhundert kaiserliche
Zollfreiheiten und wie die Juden in Speyer Handelsfreiheit im
ganzen Reichsgebiet. In Worms entstand eine berühmte
Talmudschule, die auch der bedeutende französische jüdische
Gelehrte Raschi besuchte. Eine Synagoge wurde 1034 eingeweiht,
der noch erhaltene jüdische Friedhof, der älteste in Europa,
besteht mindestens seit 1058/59. Trotz ihrer privilegierten
Stellung kam es 1096 zum Pogrom, als der Volkskreuzzug – eine
erste Welle des Ersten Kreuzzuges Worms erreichte. Hunderte
Juden wurden ermordet oder begingen Suizid, um sich der
Zwangstaufe zu entziehen.
Nachdem der kaiserliche
Schutz wiederhergestellt war, siedelten sich in Worms erneut
Juden an, den Zwangsgetauften wurde die Rückkehr zum Judentum
gestattet. Während des zweiten Kreuzzuges konnten sich die
Wormser Juden rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Im
späteren 12. Jahrhundert wurde eine neue Synagoge errichtet
und ausgebaut. Im 13. Jahrhundert begann die Bedeutung der
jüdischen Gelehrten Worms’ abzunehmen. Erhalten geblieben ist
ein Gebetbuch, das Wormser Machsor von 1272, das auch das
älteste schriftliche Zeugnis in jiddischer Sprache enthält.
Während der Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes
wurde die jüdische Gemeinde in Worms 1349 vernichtet. Im Mai
1353 gestattete man Juden die Ansiedlung in Worms im Interesse
des „Stadtwohls“, der Erwerb von Grundbesitz außerhalb des
Ghettos, der nun eingerichteten Judengasse rund um die
Synagoge, war ihnen nun nicht mehr gestattet. Die jüdische
Gemeinde erreichte ihre frühere Bedeutung nie mehr. 1615 wurde
die Juden erneut aus der Stadt vertrieben, konnten im
folgenden Jahr jedoch zurückkehren. Auch mit der Zerstörung
der Stadt durch die Franzosen 1689 musste die jüdische
Gemeinde erneut aus Worms fliehen und es dauerte mehr als ein
Jahrzehnt, bevor sie zurückkehren konnte.
Im 19.
Jahrhundert lebten etwa 800 Juden in Worms, die 1848 die
bürgerliche Gleichstellung mit den Christen erlangten, und im
darauffolgenden Jahr wurde mit Ferdinand Eberstadt erstmals
ein Jude zum Bürgermeister der Stadt gewählt, nachdem sein
Vorgänger Georg Friedrich Renz sein Amt niedergelegt hatte.
Eberstadt kandidierte mit zwei weiteren Kandidaten um das Amt
des Bürgermeisters, jedoch erschien der Regierung in Darmstadt
der Weinhändler Johann Philipp Bandel als zu radikal
eingestellt und der Bürgerwehrobrist Ludwig Blenker zu
übermütig ohne politische Weitsicht; woraufhin der Handelsmann
Eberstadt zu Beginn des Jahres 1849 als Bürgermeister der
Stadt Worms vom Großherzog ernannt wurde.
1933 zählte
die Stadt gut 1000 Juden, die mehrheitlich nach dem
Machtantritt der Nazis wegzogen und teilweise emigrierten. Die
alte Synagoge wurde während der Novemberpogrome 1938
weitgehend zerstört, der alte jüdische Friedhof Heiliger Sand
blieb jedoch erhalten. Die in Worms verbliebenen rund 300
Juden wurden in Konzentrationslager deportiert, die nur wenige
von ihnen überlebten. Die der alten Synagoge gegenüberliegende
Levy’sche Synagoge (auch Neue Synagoge) von 1875 überstand
zwar die Pogrome von 1938 weitgehend unbeschädigt, sie wurde
aber 1945 bei einem der Fliegerangriffe schwer beschädigt und
1947 abgebrochen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebten
in der Stadt wieder vereinzelt Juden, es gab aber kein
jüdisches Gemeindeleben mehr. Die alte Synagoge wurde vom
Staat von 1958 bis 1961 wiederaufgebaut, 1982 wurde das
jüdische Museum im Raschi-Haus eröffnet, dessen Kellergewölbe
aus dem 14. Jahrhundert stammen. Anfang des 21. Jahrhunderts
leben in Worms mehr als hundert Juden, größtenteils
Einwanderer aus der früheren Sowjetunion, die Mitglieder der
jüdischen Gemeinde in Mainz sind.
Gemeinsam mit den
beiden weiteren SchUM-Städten Speyer und Mainz gehört Worms
seit 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ausgezeichnet wurden die
drei Städte aufgrund des mittelalterlichen jüdischen Erbes. In
Worms zählen hierzu insbesondere der Synagogenbezirk und der
Jüdische Friedhof.
Eingemeindungen
1. April
1898: Neuhausen 1. Oktober 1898: Hochheim, Pfiffligheim
1. April 1942: Herrnsheim, Horchheim, Leiselheim, Weinsheim
7. Juni 1969: Abenheim, Heppenheim an der Wiese, Ibersheim,
Pfeddersheim (Stadt), Rheindürkheim, Wiesoppenheim;
Umgemeindung eines Gebietsteils der Stadt Osthofen mit 181
Einwohnern nach Worms
Im Oktober 1937 wurde der
rechtsrheinische Erbhöfeweiler Rosengarten aus Teilen der
Gemarkungen Bürstadt, Hofheim und Lampertheim gebildet und in
die Stadt Worms eingemeindet. Im Zuge der Grenzziehung
zwischen französischer und amerikanischer Besatzungszone fiel
er 1945 dem Land Groß-Hessen zu.
Siegel und Wappen
Beschreibung: „In Rot ein schräger, silberner Schlüssel
mit Vierpassreite, links oben begleitet von einem goldenen
fünfstrahligen Stern.“
Wappenerklärung: Das älteste
erhaltene städtische Wappen erscheint als Siegel im Jahr 1198
als Folge der Freiheitsprivilegien Kaiser Friedrich I.
Barbarossa vom Jahre 1184. Es enthält in einer Nische den
sitzenden heiligen Petrus, Patron des Wormser Doms, mit dem
Schlüssel (Schlüssel Petri) in der rechten und der Bibel in
der Linken Hand. Über ihm die Architektur des Domes mit einer
Kuppel zwischen zwei Türmen und an beiden Seiten je ein
Stadttor. Dieses Siegel wurde mit verschiedenen Umschriften
als Stadtsiegel und Gerichtssiegel bis um das Jahr 1500
verwendet. In dieser Zeit wurde ein neues Stadtsiegel
eingeführt auf Grund der Vollmachten, die der damalige König
und spätere Kaiser Maximilian im Jahre 1488 der Stadt gab. Es
zeigte fortan einen silbernen Schlüssel auf rotem Grund. Seit
einem Stadtratsbeschluss von 1890 ist das Wappen außerdem mit
einem fünfzackigen Stern versehen. Die Stadtfarben sind
rot-weiß.
Staädtepartnerschaften
Zu sieben Städten pflegt die Stadt Worms
freundschaftliche Beziehungen:
St Albans, Vereinigtes
Königreich (seit 1957) Auxerre, Département Yonne,
Frankreich (seit 1968) Parma, Italien (seit 1984)
Tiberias, Israel (seit 1986) Bautzen, Freistaat Sachsen,
Deutschland (seit 1990) Mobile, State of Alabama, USA (seit
1998, erste Verbindungen seit 1976) Ningde, Provinz Fujian,
Volksrepublik China (seit 2014)[42]
Dazu kommen im
Rahmen der rheinland-pfälzischen Verbindungen zu Ruanda
freundschaftliche Beziehungen zu Kivumu.
Drei
Stadtteile pflegen eigenständige Partnerschaften zu
französischen Gemeinden:
Pfeddersheim zu Nolay im
Département Côte-d’Or (seit 1966) Heppenheim an der Wiese
zu Ampilly-le-Sec im Département Côte-d’Or (seit 1968)
Ibersheim zu Chemellier im Département Maine-et-Loire (seit
1986, verschwistert seit 2006).
Städtefreundschaften
Seit 1208 besteht eine Städtefreundschaft zwischen Worms
und Speyer. Aus Anlass des 800-jährigen Jubiläums wurde dieser
Freundschaftsvertrag im November 2008 bei einer Feierstunde in
Worms in Anwesenheit zahlreicher Stadträte aus beiden Städten
von den Oberbürgermeistern Michael Kissel (Worms) und Werner
Schineller (Speyer) erneuert.
Mitgliedschaften
Die Stadt Worms ist:
einziges deutsches Mitglied im
„Most Ancient European Towns Network“ (Arbeitskreis der
ältesten Städte Europas) Gründungsmitglied des „Bundes der
Lutherstädte“ Gründungsmitglied der „Arbeitsgemeinschaft
der Nibelungenstädte“ seit 2006 Mitglied im weltweiten
„Klima-Bündnis“ seit 2012 Mitglied der deutschen Sektion im
„Rat der Gemeinden und Regionen Europas“
Kultur und
Sehenswürdigkeiten
Religiöse Bauwerke
Dom St.
Peter, im Dombezirk die abgegangene Pfarr- und Taufkirche St.
Johannes Alter jüdischer Friedhof Heiliger Sand (ältester
erhaltener jüdischer Friedhof in Europa, seit 1076)
Synagoge Worms, erstmals 1034 erwähnt, nach mehreren
Zerstörungen (1096, 1146, 1349, 1615, 1689, 1938) zuletzt von
1958 bis 1961 erneuert Mikwe von 1185/86 Lutherdenkmal
Liebfrauenkirche Pauluskirche und Dominikanerkloster
Martinskirche (romanische Basilika) Magnuskirche, kleinste
Wormser Kirche, karolingischer Gründung Andreaskirche mit
St. Andreasstift (Museum der Stadt Worms)
Dreifaltigkeitskirche (Marktkirche) Lutherkirche
(Jugendstil) Lukaskirche, einer der letzten unveränderten
Notkirchenbauten Friedrichskirche Mennonitenkirche
Ibersheim in Worms-Ibersheim syrisch-orthodoxe Kirche Mor
Philoxinos von Mabug am Kaiser-Heinrich-Platz
Veysel-Karani-Moschee Al-Arkam-Moschee
IGMG-Fatih-Moschee
Weltliche Bauwerke
Nibelungenmuseum Raschi-Haus (Museum und Stadtarchiv Worms)
Nibelungenmühle Stadtmauer, Abschnitte erhalten
Hagendenkmal Ludwigsmühle Nibelungenbrücke Worms (mit
Nibelungenturm) entlang der B 47 über den Rhein Rheinbrücke
Worms, Eisenbahnbrücke der Nibelungenbahn über den Rhein
Wasserturm Worms Ludwigsdenkmal Große Fischerweide
(einer der ältesten Straßenzüge) Kiautschau,
Arbeitersiedlung Rathaus Worms
Parks
In Worms
bzw. an den Stadträndern gibt es folgende Parks:
Albert-Schulte-Park – Park direkt nördlich des Stadtzentrums
(Alter Friedhof) Hans-Dörr-Park – nordöstliche Fortsetzung
des Albert-Schulte-Parks Stadtpark und Bürgerweide –
Naherholungsgebiet südlich der Kernstadt Herrnsheimer
Schlosspark – Park in Worms-Herrnsheim Karl-Bittel-Park
(Pfrimmpark) – zwischen den Stadtteilen Pfiffligheim und
Hochheim Tiergarten Worms – innerhalb der Bürgerweide
gelegen
Theater
Das Wormser – Kulturzentrum und
Gastspielhaus für Schauspiel, Konzerte, Operette, Musical,
Ballett und Kindertheater. Nach Renovierung und Erweiterung
wurde es am 29. Januar 2011 unter der Bezeichnung „Das
Wormser“ neu eröffnet, zuvor wurde es als Städtisches Spiel-
und Festhaus Worms bezeichnet. Nibelungenfestspiele Worms –
Freiluftbühne vor dem Wormser Dom Lincoln Theater Worms –
Spielstätte für Kleinkunst, Kabarett, Kindertheater und
Konzerte Kleines Theater der Volksbühne Worms –
Amateurtheater mit eigener Spielstätte (seit 1908) Theater
im Museumshof – Wormser Freilichttheater
Museen
Ammeheisje, Heimatmuseum Worms-Ibersheim Bojemääschterei,
Fischerwääder Museum Heimatmuseum Worms-Abenheim
Heimatmuseum Worms-Herrnsheim Heimatmuseum Worms-Horchheim
Heimatmuseum Worms-Weinsheim Kunsthaus Heylshof mit
Parkanlage Museum der Stadt Worms im Andreasstift
Nibelungenmuseum Jüdisches Museum der Stadt Worms im
Raschi-Haus Schulmuseum Worms-Pfeddersheim
Kulturvereine
Altertumsverein Worms, gegründet 1879,
ca. 500 Mitglieder. Kunstverein Worms, gegründet 2001, etwa
250 Mitglieder, Ausstellungen und Förderung zeitgenössischer
Kunst[48] Temptation Gospel Voices e. V., gegründet 2006.
Regelmäßige Veranstaltungen
Traditionsveranstaltungen
Wormser Backfischfest,
größtes Wein- und Volksfest am Rhein, mit alljährlichem
Festumzug und abendlichem Feuerwerk. Wormser Fastnacht,
mehrere Fastnachtsvereine zeigen mit politischen Vorträgen und
Kokolores dem Publikum die närrischen Seiten aus Politik und
Gesellschaft: Wormser Narrhalla von 1840 e. V. Wormser
Liederkranz 1875 e. V. Wormser Carneval Club 1974 e. V.
Wormser Pfingstmarkt, die älteste Verbrauchermesse der Region.
Kulturelle Veranstaltungen
Wormser
Nibelungenfestspiele, Theaterfestival mit unterschiedlichen
Inszenierungen des Nibelungenlieds (seit 2002). Blickachse,
große Open-air-Kunstausstellung im Herrnsheimer Schlosspark
Musikfestivals
Worms: Jazz and Joy, jährliches
dreitägiges Jazz-Festival mit fünf Bühnen rund um den Dom.
Wormser Rocknacht, jährlich stattfindende Rocknacht mit Bands
aus Worms und Umgebung. Wormser Honky Tonk, Kneipenfestival
im Frühjahr. Apostel-Openair, Musikfestival im Sommer.
Wormstock, jährlich stattfindendes Rock-Festival, meistens im
Juli. Wormser Gospelfestival, zweijährlich stattfindendes
Festival mit internationalen Gospelgrößen.
Sport
Freizeiteinrichtungen
Heinrich-Völker-Bad (Frei-
und Hallenbad) Paternus-Freibad Worms-Pfeddersheim
Herrnsheimer Badesee
Veranstaltungen
EWR
Hockey-Days (Turnier zur Saisonvorbereitung der
Damen-Feldhockey-Bundesliga; März/April) Nibelungenlauf
(Anfang September) Tristar 111 Germany (2010–12)
Fußball-Stadtmeisterschaft (jährlich seit 1968)
Vereine
VfR Wormatia Worms 08; Fußballverein, sechsmal
Südwestmeister, Gründungsmitglied der 2. Bundesliga, spielt
heute in der fünftklassigen Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar
Turngemeinde 1846 Worms (TGW); mit etwa 3000 Mitgliedern
größter Sportverein in Worms und einer der größten in
Rheinland-Pfalz; 19 Abteilungen mit TGW-Hockey e. V, vier
Olympiateilnehmer TV 1863 Leiselheim; erfolgreichster
Tischtennisverein Rheinhessens Verein für Hallenradsport
Worms (VfH); bundesweit bekannter Radsportverein Wormser
Ruderclub Blau-Weiß von 1883; 2006 Zusammenschluss von
Ruderclub Blau-Weiß, gegründet 1947, und der Wormser
Rudergesellschaft von 1883; erfolgreichstes Mitglied: Peter
Uhrig, Weltmeister und zweifacher Olympionike sowie mehrfacher
Deutscher Meister TC Rot-Weiß Worms Rockin’ Wormel Worms
e. V., national und international erfolgreicher
Rock-’n’-Roll-Tanzsportverein
Wirtschaft und
Infrastruktur
Im Jahr 2016 erbrachte Worms, innerhalb
der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,927
Milliarden Euro. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei
35.545 € (Rheinland-Pfalz: 34.118 €, Deutschland 38.180 €).
Das BIP je Erwerbsperson beträgt 66.798 €. 2016 wuchs das BIP
der Stadt nominell um 0,6 %, im Vorjahr betrug das Wachstum
2,4 %. In der Stadt waren 2016 ca. 43.800 Erwerbstätige
beschäftigt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei
6,1 % und damit über dem Durchschnitt von Rheinland-Pfalz von
4,1 %.
In Worms gibt es 2100 Betriebe mit 26.600
Mitarbeitern (Stand Juni 2001). Die Zahl der Einpendler aus
dem Umland entspricht einem Anteil von 45 % der Wormser
Beschäftigten.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte die
kreisfreie Stadt Worms Platz 189 von 402 Landkreisen,
Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und
zählt hiernach zu den Orten mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko
Mix“ [sic] für die Zukunft. Gewerbe
Im
produzierenden Gewerbe gibt es in Worms Unternehmen der
chemischen Industrie und der Kunststoffherstellung, der
Metallerzeugung und des Maschinenbaus, Hersteller von
EDV-Geräten und Optik sowie Holz verarbeitende Industrie. Die
früher bedeutende Wormser Lederindustrie spielt hingegen heute
keine Rolle mehr.
Dienstleistung und Handel verzeichnen
in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum. Gerade in der
Logistikbranche, vorrangig im Industriegebiet Worms-Nord,
haben sich aufgrund der guten Verkehrssituation zahlreiche
Betriebe neu angesiedelt.
Landwirtschaft
Der
traditionelle Weinbau in und um Worms ist durch die Wormser
Liebfrauenmilch international bekannt. Worms ist mit 1.564 ha
bestockter Rebfläche die drittgrößte Weinbaugemeinde in
Rheinland-Pfalz und größte Weinbaugemeinde im Weinbaugebiet
Rheinhessen. Daneben befindet sich in Worms eine der größten
Mälzereien Europas. Arbeitsmarkt
Die
Arbeitslosigkeit in der Stadt Worms lag Ende Juli 2010 mit 9,0
% höher als im restlichen Rheinhessen, sowie höher als der
Bundesdurchschnitt. 45 % der beschäftigten Einwohner von Worms
pendeln in die umliegenden Wirtschaftsräume aus, insbesondere
nach Ludwigshafen und Mannheim, aber auch nach Mainz und in
den Frankfurter Raum.
Fremdenverkehr
Für den
Fremdenverkehr stehen in 35 Hotels und Gasthäusern insgesamt
1.132 Betten zur Verfügung (Stand 2014). Außerdem gibt es ein
Jugendgästehaus (gegenüber dem Dom), eine Gruppenherberge im
Nibelungenturm der Nibelungenbrücke sowie eine
Wohnmobilstation am Rhein. 2014 wurden 68.880 Gäste gezählt,
die im Durchschnitt zwei Tage in Worms verbrachten.
Medien
Logo der Wormser Zeitung
Als Tageszeitung
erscheint die Wormser Zeitung als Regionalausgabe der Mainzer
Allgemeinen Zeitung. Ferner werden die kostenlosen
Anzeigenzeitungen Nibelungen-Kurier und Wormser Wochenblatt
(je 2× wöchentlich) an alle Wormser Haushalte verteilt.
Monatlich erscheint das WO! DAS Wormser Stadtmagazin.
Eine weitere Institution ist der Offene Kanal Worms; seine
bekannteste Sendung ist wohl das Wormser Montags-Magazin, das
wegen seines langen Bestehens und seiner Nachhaltigkeit oft
mit dem Offenen Kanal identifiziert wird.
Verkehr
Straßenverkehr
Worms liegt an der linksrheinischen
Autobahn 61 und der in Richtung Süden vierspurig ausgebauten
Bundesstraße 9, über die auch eine Verbindung zur Autobahn 6
besteht, sowie an der durch die Stadt führenden Bundesstraße
47. Durch die 2008 fertiggestellte zweite Nibelungenbrücke im
Zuge der B 47 besitzt Worms eine vierspurige Anbindung nach
Südhessen und an die rechtsrheinischen Autobahnen 5 und 67.
Die „alte“ Nibelungenbrücke mit ihrem „Nibelungenturm“ prägt
das Wormser Stadtbild. Der Turm wurde 1897 bis 1900 nach
Plänen von Stadtbaumeister Karl Hofmann erbaut, er wurde im
neoromanischen Baustil errichtet und erreicht eine Höhe von 53
Metern. Auf der gegenüber liegenden Rheinseite existierte ein
etwas kleinerer zweiter Turm, der jedoch 1945 kurz vor
Kriegsende beschädigt und beim Neubau der Brücke abgetragen
wurde.
Worms ist an regionale, nationale und
internationale Radwege angeschlossen, unter anderem an die
EuroVelo-Route Rheinradweg, an den Zellertalradweg, an den
Salierradweg und die Rheinterrassenroute.
Schienenverkehr
In Worms sind nur noch zwei Bahnhöfe in
Betrieb: Worms Hauptbahnhof und Pfeddersheim. Der Hauptbahnhof
liegt an der linksrheinischen Hauptstrecke
Mainz–Worms–Ludwigshafen–Mannheim. Vom Fernverkehr halten hier
aber nur ganz vereinzelt Züge, aber alle des Regionalverkehrs.
Worms Hauptbahnhof ist außerdem ein Endpunkt der
Rheinhessenbahn nach Bingen, der Nibelungenbahn nach Bensheim
und eines Pendelverkehrs nach Biblis über die Rheinbrücke
Worms. Dort besteht Anschluss an die Riedbahn in Richtung
Frankfurt am Main. Nach Frankfurt besteht auch eine
umsteigefreie Verbindung über Mainz. Seit Juni 2018 ist die
Strecke Mainz–Worms–Ludwigshafen–Mannheim täglich im
Halbstundentakt in das Netz der S-Bahn RheinNeckar
eingebunden.
Öffentlicher Nahverkehr
Neben dem
Schienenverkehr wird das Stadtgebiet von neun Stadtbus-,
sieben Regionalbus- und sechs Nachtbuslinien erschlossen, die
vorwiegend von der DB Regio Bus Mitte (ehemals Busverkehr
Rhein-Neckar) betrieben werden. Ruftaxis bedienen im
Spätverkehr die Stadtteile mit schwachem Verkehrsaufkommen.
Die Wormser Straßenbahn ist seit 1956 stillgelegt.
Worms ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert.
Übergangsregelungen ermöglichen zudem die Nutzung von
Fahrscheinen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und des
Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes.
Schiffsverkehr
Der Hafen Worms besitzt am linken Rheinufer mehrere
Hafenbecken, die für Güterumschlag oder Freizeit genutzten
werden und sich bis Rheindürkheim erstrecken.
Luftverkehr
Südlich der Stadt liegt der überwiegend für
Sportfliegerei genutzte Flugplatz Worms.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel
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